Aus für Werbe-Kooperation:Google erteilt Yahoo eine Absage

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Der Deal ist geplatzt: Der Internetgigant Google wird keinen Werbedeal mit seinem Konkurrenten Yahoo eingehen - aus Angst vor den Bedenken der Wettbewerbshüter.

Die Online-Unternehmen Google und Yahoo haben am Mittwoch das Ende ihrer von den Kartellwächtern in den USA kritisch beäugten Werbepartnerschaft bekanntgegeben. Dies gilt vor allem für Yahoo als Rückschlag. Dem schwer unter Druck stehenden Konzern entgehen damit dringend benötigte neue Umsätze von mehreren hundert Millionen Dollar.

Absage an die Hochzeit der Netz-Giganten: Google lässt den Werbe-Deal mit Yahoo platzen. (Foto: Foto: dpa)

Yahoo wollte mit der Goolge-Kooperation sein Geschäft mit der Online-Werbung ausbauen. So sollten unzufriedene Aktionäre beruhigt werden, die noch immer erbost sind, dass vor rund einem halben Jahr ein milliardenschweres Übernahmeangebot von Microsoft abgelehnt wurde.

Das Ende der Werbepartnerschaft ist aber auch einer der seltenen Rückschläge für Google. "Wir sind natürlich enttäuscht, dass es damit nicht weitergeht", schrieb Google-Rechtsberater David Drummond im Firmenblog. Eine Fortsetzung hätte aber längere juristische Auseinandersetzungen bedeutet. "Das wäre so, als würde man auf der Straße des Fortschritts mit angezogener Handbremse fahren."

Google und Yahoo hatten sich im Juni darauf geeinigt, Google-Werbe-Anzeigen neben Resultaten der Yahoo-Suchmaschine zu platzieren. Für Yahoo war das Bündnis eine Möglichkeit, sich der angestrebten Übernahme durch Microsoft zu widersetzen.

Beobachtern zufolge könnte das Ende der Partnerschaft eine neue Chance für Microsoft bieten, das die Übernahmepläne schon ad acta gelegt hatte. Microsoft hatte viel Geld und Zeit investiert hat, um die Kartellbehörden davon zu überzeugen, dass der Werbedeal der Netzriesen schlecht für den Wettbewerb wäre.

Viele Yahoo-Aktionäre hatten die Ablehnung einer Übernahme durch Microsoft immer wieder als finanzielle Fehlentscheidung kritisiert. Microsoft hatte zuletzt 33 Dollar je Aktie geboten. Der Yahoo-Kurs lag am Mittwoch bei knapp 14 Dollar. Die Aktie legte nach den neuen Spekulationen deutlich zu. Die Google-Aktie stand leicht unter Druck.

Google und Yahoo erhalten über 50 Prozent der weltweit im Internet erzielten Werbeerlöse. Zusammen kontrollieren sie rund 80 Prozent des Suchmaschinenmarktes in den USA.

© sueddeutsche.de/AFP/Reuters/dpa/hai/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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