Audi:Luxuswagenhersteller ruft laut nach dem Staat

Nach Opel fordert nun auch Audi Hilfen vom Bund. Stellenstreichungen schließt Audi-Chef Stadler jedoch vorerst aus.

Nach dem Hilfsappell von Opel, will Audi ebenfalls an möglichen Staatshilfen für die Automobilindustrie teilhaben. "Wenn es ein Instrumentarium vom Staat gibt, dann sollte es allen zugänglich sein", sagte Audi-Chef Rupert Stadler der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in der Mittwochsausgabe.

An Luxuskarossen haben die Käufer offenbar kein Interesse mehr. Deshalb bittet nun auch Audi um staatliche Unterstützung. (Foto: Foto: dpa)

Außerdem würde die Autoindustrie in Amerika ebenfalls vom Staat unterstützt. Deshalb sei die "die Europäische Union gut beraten, Vergleichbares zu tun, insbesondere um neue Umwelttechnologien und Antriebsformen im Auto zu fördern", so Stadler.

Wünschenswert seien zinsgünstige Kredite für den Autokauf und eine "ökologisch gestaltete Abwrackprämie" für den Austausch alter Autos durch umweltschonendere Neuwagen.

Produktionsstopp auch bei Audi

Zwar könne heute niemand seriös beantworten, wie schlimm die Krise für die Autoindustrie im kommenden Jahr wird, jedoch sehe man die Markteinbrüche in Amerika und innerhalb Europas. "Auch Asien wächst nicht mehr so wie bisher", so Stadler. Stellenstreichungen sind allerdings nach eigenen Angaben bislang noch nicht geplant.

Die US-Autoindustrie steckt in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Weil die US-Hersteller den Trend zu spritsparenden Autos verschlafen und unverdrossen Limousinen und überdimensionierte Geländewagen vom Band haben rollen lassen, wandten sich die Käufer ab. Die Kreditkrise und die Wirtschaftsflaute verschärften letztlich die ohnehin schon kritische Lage.

Auch die deutschen Hersteller kommen mehr und mehr in die Bredouille. Aufgrund des schweren Absatzeinbruchs und der Finanzmarktkrise steht die Branche vor einem drastischen Produktionsrückgang.

Nach Daimler und BMW plant deshalb auch Audi einen kurzzeitigen Produktionsstopp. Zu Stellenstreichungen wird es wohl dennoch kommen: Experten erwarten, dass im kommenden Jahr 10.000 bis 20.000 Deutsche ihren Arbeitsplatz verlieren.

© sueddeutsche.de/APF/dpa/ld/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: