Arbeitsplatz-Einrichtung:My home is my office

Lesezeit: 2 min

Viele empfinden es als Privileg, von zu Hause aus arbeiten zu können. Doch nur wer sein Home Office richtig eingerichtet hat, kann dort effektiv und konzentriert tätig sein. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei der Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes achten sollten.

Sebastian Gierke

Wenn Sie viel Zeit am Schreibtisch verbringen und dort ungestört arbeiten möchten, ist es natürlich am besten, wenn Sie einen eigenen Raum zur Verfügung haben, in dem Sie Ihr Büro unterbringen können.

"Es ist ganz wichtig, dass auch bei einem Arbeitsplatz zu Hause eine klare Trennung zwischen Job und Freizeit vorgenommen wird", sagt der Soziologieprofessor Michael Jäckel von der Universität Trier.

Ein Schreibtisch im Wohnzimmereck oder im Schlafzimmer ist daher eher ungeeignet. Wenn ein eigener Raum jedoch nicht zur Verfügung steht, sind intelligente Lösungen gefragt - zum Beispiel multifunktionale Schreibtische, die sich leicht zusammenklappen lassen, oder Schrankwände, die den Tisch aufnehmen oder zumindest verstecken.

Der Arbeitsplatz sollte, genau wie die Fenster, frei zugänglich sein. Beinfreiheit ist wichtig, mindestens 80 Zentimeter, um die Beine auch hin und wieder ausstrecken zu können. Hinter dem Arbeitsplatz sollten Sie ungefähr einen Meter Platz haben.

In den überwiegenden Fällen wird im Home-Office am Computer gearbeitet. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass der Arbeitsplatz für Bildschirmarbeit geeignet ist. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Licht. Einerseits muss sichergestellt sein, dass immer ausreichende, gleichmäßige Beleuchtung durch Tages- oder Kunstlicht vorhanden ist.

Einrichtung und Produktivität gehen zusammen

Diese darf aber keinesfalls blenden oder zu Reflexionen auf dem Monitor führen, da die Augen dadurch schnell ermüden. Schreibtischlampen sollten nur als Ergänzung zu Tageslicht oder diffuser Deckenbeleuchtung verwendet werden, nicht als singuläre Lichtquelle.

Die Untersuchung "Office Excellence Check" des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation hat ergeben, dass sich die Produktivität um bis zu 36 Prozent steigern lässt, wenn das Büro optimal eingerichtet ist.

Eine gesunde Sitzposition am Arbeitsplatz ist extrem wichtig. Faustregel: Ober- und Unterschenkel sollten einen 90-Grad-Winkel bilden. Ebenso Ober- und Unterarme. Mit höhenverstellbaren Stühlen und Tischen können Sie diese Optimalposition erreichen. Wenn Sie nicht alle Unterlagen in Griffweite ablegen, sind Sie gezwungen, zwischendurch auch mal aufzustehen. Das entspannt den Rücken.

Der Schreibtisch sollte mindestens eine Arbeitsfläche von 160 x 80 cm haben, um genügend Ablagefläche zu bieten. Wer keinen Flachbildmonitor besitzt, sollte sogar über einen Tisch mit einer Tiefe von 110 cm nachdenken, um den großen Bildschirm optimal positionieren zu können.

Trennung zwischen Arbeit und Freizeit

Am besten ist es, wenn Sie mit leicht nach unten geneigtem Blick auf den Monitor schauen. Stellen Sie den Bildschirm deshalb zum Beispiel nicht auf den Rechner. Die oberste Bildschirmzeile sollte nicht oberhalb der horizontalen Sehachse liegen. Der empfohlene Sehabstand zum Bildschirm liegt bei 70 Zentimetern. 50 Zentimeter reichen aber auch.

Die mittlere Buchstabenreihe Ihrer Tastatur sollte sich maximal drei Zentimeter über der Tischoberfläche befinden. Eine Handballenauflage von mindestens fünf Zentimetern Höhe vor der Tastatur entspannt Arme und Rücken.

Sie sollten auch beim Telefon Wert auf eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit legen und sich eine eigene Büronummer anschaffen. "Es kann für Kunden ziemlich befremdlich sein, wenn sie plötzlich ein Kleinkind am Telefon haben", sagt Professor Jäckel.

© sueddeutsche.de/bpr/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: