Apple:iPhone-Verkäufe brechen ein

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Bereits zum zweiten Mal in Folge meldet der Konzern, dass der Absatz des einstigen Kult-Gerätes schrumpft. Die Börse stört das nicht.

Die Flaute bei Apple hält an. Der US-Technologiekonzern hat bereits das zweite Quartal infolge weniger iPhones verkauft. Der Absatz des Smartphones brach um 15 Prozent ein, nach einem Minus von 16 Prozent bereits in den drei Monaten zuvor. Erstmals seit der Markteinführung 2007 muss der erfolgsverwöhnte Konzern damit Rückgänge bei der Nachfrage nach iPhones verkraften. Das zeigt sich auch an den Zahlen insgesamt: Der Konzernumsatz fiel im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 42,36 Milliarden Dollar. Der Gewinn schrumpfte sogar um 27 Prozent auf knapp 7,8 Milliarden Dollar.

Gleichwohl reagierten die Anleger positiv auf die Nachrichten, der Kurs der Apple-Aktie legte sogar deutlich zu. Denn die am Dienstagabend nach Börsenschluss veröffentlichten Ergebnisse fielen besser aus, als von den Experten erwartet worden war. Stark entwickelt sich vor allem die Service-Sparte, zu der etwa der App Store, der Bezahldienst Apple Pay, der neue Streaming-Dienst Apple Music sowie Cloud-Dienstleistungen zählen. Auch das iPad-Geschäft entwickelte sich besser als erwartet. Die Verkäufe der Apple-Tablets fielen zwar weiter. Dank der teureren Modelle des iPad Pro stieg der Umsatz aber um sieben Prozent auf fast 4,9 Milliarden Dollar. Das war das erste Wachstum in dem Geschäft seit längerer Zeit.

Apple ist seit Jahren stark abhängig vom iPhone, das für etwa zwei Drittel der gesamten Erlöse steht. Dem Smartphone-Vorreiter macht zu schaffen, dass der Markt langsamer wächst, weil inzwischen immer mehr Menschen auf der Welt ein solches Gerät besitzen und zugleich die Konkurrenz größer wird. Finanzchef Luca Maestri sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen habe sich in einem schwierigen Umfeld besser geschlagen als gedacht. Auch das Geschäft mit dem neuen und kleineren iPhone SE laufe gut. "Es öffnet die Tür zu Kunden, die wir zuvor nicht erreicht haben", sagte Konzern-Chef Tim Cook.

Probleme hat Apple in China, eigentlich einer der Wachstumstreiber des Konzerns. Hier bekommt Apple die Konjunkturabkühlung und die starkte Konkurrenz einheimischer Anbieter wie Xiaomi, Lenovo und Huawei zu spüren. Das Geschäft in China schrumpfte um ein Drittel, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 112 Prozent gab.

© SZ vom 28.07.2016 / Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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