Angst an den Börsen:Aktien im Abwärtssog

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Schwere Verluste bei der Postbank ziehen den Dax erneut in die Tiefe. Der deutsche Leitindex verliert mehr als vier Prozent. Einziger Lichtblick: die Volkswagen-Aktie.

Nach negativen Vorgaben aus Asien hat der deutsche Aktienmarkt zu Beginn der neuen Handelswoche seine Talfahrt fortgesetzt. Der Deutsche Aktienindex Dax war bis zum Nachmittag um 3,03 Prozent auf 4165 Punkte eingebrochen. Zuvor hatten die Börsen in Asien deutlich nachgegeben. Massive Kursverluste verzeichneten die Aktien von Post und Postbank, die Postbank hat im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben und plant eine Kapitalerhöhung. Aktien der Postbank brachen um 22,39 Prozent auf 14,56 Euro ein. Die Deutsche Post verlor 15,21 Prozent und notierte bei 8,20 Euro.

Vorgaben aus Japan und rote Zahlen der Postbank ziehen den Dax in die Tiefe. (Foto: Foto: dpa)

Papiere der Finanzkonzerne zählten zu Beginn des Handelstages zu den größten Verlierern im Dax. Die Werte der Allianz verloren 11,88 Prozent auf 53,35 Euro und die Aktien der Deutschen Bank brachen um 14,64 Prozent auf 25,83 Euro ein. Abwärts ging es auch für Daimler. Der Konzern wird in diesem Jahr wegen der derzeitigen Absatzschwäche fünf Wochen lang die Bänder anhalten. Die Werte von Daimler gaben um 9,88 Prozent auf 20,20 Euro nach.

Ein regelrechtes Kursfeuerwerk gab es dagegen bei der VW-Aktie, die zum Handelsstart zeitweise um über 90 Prozent zulegte. Großaktionär Porsche hatte am Sonntag mitgeteilt, den Anteil deutlich aufgestockt und sich insgesamt 74,1 Prozent an dem Wolfsburger Autobauer gesichert zu haben.

Ölpreis gibt weiter nach

Auch andere deutschen Indizes rutschten in den Keller. Der MDax verlor 5,24 Prozent, der TecDax rutschte um 4,65 Prozent in die Tiefe und der SDax gab um 5,73 Prozent nach. "Der Markt bleibt sehr angeschlagen", kommentierte Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz. Eine Stabilisierung werde sehr schwer zu schaffen sein.

Im Devisenhandel erreichte der Euro am Montag einen neuen Tiefstand. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete rund 1,2419 Dollar und damit so wenig wie seit April 2006 nicht mehr. Auch der Ölpreis stand trotz der Drosselung der Fördermenge durch das Erdölkartell Opec am Freitag weiter unter Druck. In New York verbilligte sich das Fass Rohöl (159 Liter) der Sorte Light Sweet Crude zeitweise um 1,08 US-Dollar und kostete 63,07 Dollar.

Die Vorgaben für den Abwärtssog an der Deutschen Börse kamen aus Japan. Dort hatte der Nikkei-225-Index mit einem deutlichen Minus von 6,36 Prozent auf 7162,90 Punkte geschlossen und war damit auf den tiefsten Stand seit 26 Jahren gefallen.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/Reuters/AFP/dpa/tob/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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