Anders arbeiten:"Die Natur schickt keine Rechnung"

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Der gebürtige Inder Pavan Sukhdev hat viele Jahre für die Deutsche Bank gearbeitet. Heute berät er Regierungen und Unternehmen. (Foto: WWF)

Pavan Sukhdev, Präsident der Umweltorganisation WWF, hat seine Karriere als Banker aufgegeben, um einen Umbau der Wirtschaft voranzutreiben. Ein Gespräch über alte Anzüge und heikle Partnerschaften.

Interview von Silvia Liebrich

Der Inder Pavan Sukhdev, 60, ist ein scharfer Kritiker internationaler Großkonzerne. Als ehemaliger Topmanager der Deutschen Bank weiß er, wovon er redet. Zuletzt leitete er die Wertpapier- und Handelssparte des Finanzhauses in Indien. Solange seine Zahlen stimmten, sahen es ihm seine Kollegen nach, wenn er im Urlaub tagelang in indischen Wäldern unterwegs und nicht erreichbar war. "Umweltbuchhaltung - das war schon immer mein Hobby, so wie andere Leute wandern oder tauchen", meint Sukhdev. So ging er etwa der Frage nach, was Bienen ökonomisch leisten, wenn sie für Bauern deren Obstbäume bestäuben. Als die EU und die Bundesregierung 2007 einen Leiter für die Studie "The economics of ecosystems and biodiversity" - kurz TEEB - suchte, übernahm Sukhdev die Aufgabe. Mit dieser Forschungsinitiative zur ökonomischen Bewertung von biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen wurde er weltweit bekannt. Den Job bei der Deutschen Bank gab er 2008 auf. Seit 2017 ist er Präsident der Umweltorganisation World Wide Fund For Nature, kurz WWF.

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