Altana: Minderheitsaktionäre bleiben:Schlappe für Klatten

Die Taktik ging nicht auf: Im großen Stil hatte Altana-Aktionärin Susanne Klatten ihren Anteil aufgestockt, um den Konzern anschließend von der Börse zu nehmen - doch das Ziel verfehlte sie, vorerst zumindest.

Alles hätte so fix gehen sollen: Im großen Stil wollte Quandt-Erbin Susanne Klatten ihre Beteiligung an Altana ausbauen - und das Unternehmen für Spezialchemie dann schnell von der Börse nehmen. Doch daraus wird vorerst nichts.

Investorin Susanne Klatten wollte Altana schnell von der Börse nehmen - doch daraus wird vorerst nichts. (Foto: Foto: dpa)

Klatten, hält nach Angaben ihrer Beteiligungsholding SKion GmbH derzeit 88,3 Prozent der Anteile - und damit zuwenig, um die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen zu können.

"Squeeze-out" derzeit nicht möglich

Klattens am 19. Dezember ausgelaufenes öffentliches Kaufangebot sei für rund 13,7 Prozent aller Altana-Aktien angenommen worden, teilte SKion am Dienstag in Bad Homburg bei Frankfurt mit. Bei einem Preis von 13 Euro pro Stück waren dafür rund 250 Millionen Euro notwendig.

Da das Unternehmen aus Wesel auch rund 3,1 Prozent eigene Aktien hält, ist der Anteil der im freien Handel verfügbaren Aktien nach SKion-Darstellung auf unter zehn Prozent gesunken. Das Papier könnte daher demnächst aus dem MDax genommen werden. Für ein "Squeeze-out", den zwangsweisen Ausschluss von Minderheitsaktionären, muss ein Großaktionär aber mindestens 95 Prozent am Unternehmen halten.

Entscheidungen in Ruhe treffen

Über weitere Aktionen, die mittelfristig zu einer Aufhebung oder einem Erlöschen der Börsennotierung der Altana-Aktien führen können, will SKion ohne Zeitdruck entscheiden, hieß es.

Altana hatte zuletzt seine Gewinn- und Umsatzprognose für 2008 gekippt. Das Unternehmen sei zunehmend von der Rezession betroffen und gehe nicht mehr davon aus, die bisher angestrebten Umsatz- und Ergebnisziele im laufenden Jahr zu erreichen. 2006 hatte Altana seine Pharmasparte verkauft.

Klatten hatte im Herbst für Schlagzeilen gesorgt, weil sie mit Sexvideos erpresst wurde.

© sueddeutsche.de/dpa/mel/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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