Aktienmarkt:Ausverkauf vorerst gestoppt

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Nach der jüngsten Verkaufswelle stabilisiert sich der Dax. Die Stimmung bleibt allerdings angespannt.

Nach sechs Verlusttagen in Folge wagten sich einige Anleger am Donnerstag an die europäischen Aktienmärkte zurück. Der jüngste Ausverkauf sei überzogen gewesen, sagte Anlagestratege Pierre Bose von der Vermögensverwaltung der Bank Credit Suisse. Sollten sich die hiesigen Börsen stabilisieren, könnte das die Stimmung der Anleger weltweit aufhellen. Am Nachmittag hatte der Dax nur leicht höher notiert. Angesichts fester US-Börsen legte der deutsche Leitindex im späten Handel jedoch deutlich zu und schloss um ein Prozent im Plus bei 11 307 Punkten. Am Markt herrsche aber immer noch Nervosität, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Es dreht sich alles um die Frage, ob die Gewinnerwartungen für 2019 zu hoch angesetzt sind. Und wenn ja, könnten wir am Ende des Bullenmarktes und damit am Beginn eines Bärenmarktes stehen." Der Bulle steht an der Börse für die Optimisten, der Bär für die Pessimisten.

Vor allem im M-Dax verbuchten einige zuletzt stark gebeutelte Aktien deutliche Kursgewinne, darunter Kion und Siltronic. Die Titel des Gabelstapler-Herstellers Kion erholten sich nach der Vorlage von Quartalszahlen um knapp 13 Prozent von ihrem tiefsten Stand seit Mitte 2016. Eine befürchtete Gewinnwarnung war ausgeblieben. Siltronic-Anteile gewannen 1,2 Prozent. Ein ähnliches Bild ergab sich bei Covestro im Dax: Die Aktien des Chemiekonzerns stiegen nach einer Bekräftigung der Jahresziele um 2,3 Prozent. Auch bei Puma lief es zuletzt besser. Zudem hob das Unternehmen die Prognosen, die Aktien zogen im M-Dax um knapp zehn Prozent an. Auch die Titel des Rivalen Adidas profitierten mit einem Anstieg um 3,1 Prozent.

Die Aktien der deutschen Autobauer und Autozulieferer gingen auf Erholungskurs: Continental, Daimler, Volkswagen und BMW legten zwischen 2,5 und sieben Prozent zu und zählten damit zu den Spitzenreitern im Dax. Das sei eine Gegenbewegung zu den zuletzt starken Verlusten, sagte ein Händler. Seit Monatsbeginn haben allein die Titel von Volkswagen und Conti fast zwölf beziehungsweise 14 Prozent an Wert eingebüßt. Die Gewinnprognosen in der Autoindustrie wurden zuletzt reihenweise eingestampft.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten nach Verlusten am Vortag Gewinne. Der Dow Jones legte um 1,4 Prozent auf 24 935 Punkte zu.

© SZ vom 26.10.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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