Aktienmärkte:Zurückhaltung zum Wochenschluss

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Nach den Kursgewinnen der letzten Tage gibt der Dax ein paar Punkte ab. Fluglinien zählen zu den Verlierern.

Nach der Kursrally der vergangenen Tage haben die Anleger zum Wochenschluss einen Gang zurückgeschaltet. Auf der Stimmung an den europäischen Börsen lastete zudem der Anschlag in der französischen Großstadt Nizza. Der Dax schloss am Freitag kaum verändert bei 10 067 Punkten.

Unter Druck gerieten vor allem Titel von Luftfahrt- und Touristikkonzernen. Lufthansa verbilligten sich um knapp ein Prozent. Air France-KLM, die British-Airways-Mutter IAG und der Billigflieger Easyjet verloren im Schnitt zwei Prozent. Aktien von Tui fielen um 1,8 Prozent, die der französischen Hotelgruppe Accor rutschten um 3,4 Prozent ab. "Hotels und Restaurants haben sich noch nicht wirklich von den vergangenen Anschlägen erholt", sagte ein Händler in Paris. "Das in Nizza ist ein neuer Schlag."

Börsianer richteten ihren Blick aber auch nach Fernost, wo China mit überraschend guten Konjunkturdaten für Erleichterung sorgte. Die Wirtschaft in der Volksrepublik wuchs im zweiten Quartal um 6,7 Prozent und damit stärker als erwartet. Außerdem stiegen die Einzelhandelsumsätze auf Jahressicht um mehr als zehn Prozent.

Im Fokus am deutschen Aktienmarkt standen auch Bayer, das sein Angebot für den US-Saatgutriesen Monsanto um zwei Milliarden Dollar aufgestockt hatte und nun 64 Milliarden Dollar bietet. Die Bayer-Aktien gewannen 0,5 Prozent an Wert.

Im TecDax legte Drägerwerk um 5,1 Prozent zu, obwohl der Medizin- und Sicherheitstechnikanbieter im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang verbuchte. Analysten waren über ein vergleichsweise gutes Betriebsergebnis erfreut. Außerhalb der großen Indizes schockte Kontron mit einer Prognosesenkung. Die Titel des Computerbauers brachen um 12,5 Prozent ein.

Gute Konjunkturdaten verhalfen den US-Indizes zu weiteren Gewinnen. Überraschend hohe Einnahmen der Einzelhändler und eine unerwartet starke Industrieproduktion schoben den Dow Jones zeitweise um 0,3 Prozent nach oben auf ein Rekordhoch von 18 557 Punkten. Gemischt wurden die Ergebnisse der beiden Großbanken Citigroup und Wells Fargo aufgenommen. Während bei der ersteren der Gewinnrückgang weit geringer ausfiel als erwartet, musste die letztere mehr Geld für mögliche Kreditausfälle zurücklegen. Die Citi-Aktien gaben trotzdem 0,3 Prozent nach, während die Papiere von Wells Fargo zweieinhalb Prozent verloren.

© SZ vom 16.07.2016 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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