Aktienmärkte:Zollstreit bremst Dax aus

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Mit erneuten Zolldrohungen gegen China nimmt US-Präsident Donald Trump den Börsen weltweit den Wind aus den Segeln. Der Dax gibt ebenfalls nach. Übernahme­spekulationen treiben Osram-Aktien in die Höhe.

Mit erneuten Zolldrohungen gegen China hat US-Präsident Donald Trump für Unruhe an den Börsen gesorgt. Der Dax schloss um 0,4 Prozent tiefer bei 11 309 Punkten. Wenige Tage vor seinem geplanten Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping bezeichnete es Trump in einem Zeitungsinterview als "sehr unwahrscheinlich", auf die geplante Anhebung der Strafzölle zu verzichten. "Dies könnte nur Säbelrasseln vor dem G20-Gipfel sein", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Aber Trump sei bekannt dafür, unberechenbar zu sein. Spekulationen auf drohende US-Zölle haben den deutschen Autowerten erneut zu schaffen gemacht. Die größten Verluste verzeichneten die Aktien von Volkswagen mit einem Kursminus von vier Prozent. Die Titel von Daimler, BMW und Continental gaben zwischen 1,3 und 3,4 Prozent nach. Nach der Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe waren dagegen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) stark gefragt. Die Papiere des Dialysespezialisten kletterten an der Dax-Spitze um 3,2 Prozent. Ein neuartiges Krebsmittel von Bayer hat in den USA von der Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung erhalten. Analysten trauen dem Mittel Umsätze von bis zu einer Milliarde Dollar zu. Bayer-Aktien gaben dennoch um 0,8 Prozent nach. Spekulationen über eine mögliche Übernahme von Osram trieben die Aktie im M-Dax um 16,3 Prozent nach oben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, der US-Finanzinvestor Bain Capital prüfe ein Angebot für den Lichttechnik-Konzern.

Aus Furcht vor einer geringeren iPhone-Nachfrage wegen möglicher Strafzölle stiegen Anleger bei europäischen Apple-Zulieferern aus. Dialog Semiconductor verloren im S-Dax um 1,5 Prozent, die österreichischen AMS-Papiere gaben um 1,9 Prozent nach.

Apple-Aktien sanken in New York zeitweise um 1,7 Prozent.

In London sorgte ein Kurssturz von Thomas-Cook-Aktien um mehr als 22 Prozent für Aufsehen. Wegen der geringen Reiselust der Verbraucher im heißen Sommer 2018 senkte der britische Touristikkonzern seine Gewinnziele erneut. Im Sog von Thomas Cook fielen die Titel des Rivalen Tui um 2,3 Prozent.

Die US-Börsen verzeichneten leichte Kursgewinne. Der Dow Jones stieg um 0,4 Prozent. Das US-Industriekonglomerat United Technologies will sich in drei separate Unternehmen aufspalten. Die Aktien verloren um 4,1 Prozent.

© SZ vom 28.11.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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