Aktienmärkte:Vorweihnachtliche Ruhe

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Kurz vor Weihnachten tut sich nicht mehr viel am deutschen Aktienmarkt. Daran ändern auch gute Nachrichten aus der Finanzbranche nichts. Der Dax gibt anfängliche Gewinne ab und notiert leicht im Minus. Auswirkungen hat der Atom-Tweet von Donald Trump.

Einen Tag vor Heilig Abend ist der Dax nicht mehr in Schwung gekommen. Selbst gute Nachrichten aus der Finanzbranche konnten Börsianer am Freitag nicht vom Hocker reißen. Der deutsche Leitindex zog zwar kurz auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 11 480 Punkten an, schloss dann aber mit 0,1 Prozent im Minus bei 11 450 Zählern. Der M-Dax erklomm bei 22 118 Punkten abermals eine Bestmarke und notierte zuletzt 0,2 Prozent höher bei 22 089 Punkten.

"Weihnachten steht vor der Tür und an der Börse werden die letzten Bücher geschlossen", sagte Aktienmarktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. Deutlichere Gewinnmitnahmen verhinderten auch gute Nachrichten von der Konjunkturseite: Die deutschen Verbraucher bleiben trotz zahlreicher Risiken und überraschender Ereignisse zuversichtlich, wie das GfK-Konsumklima zeigte.

Auslöser für das kurzzeitige Dax-Hoch war vor allem ein Kurssprung der Deutschen Bank. Das Institut einigte sich mit den US-Behörden im Streit um faule Immobilienkredite auf eine Zahlung von rund sieben Milliarden Dollar. Ursprünglich hatte die Behörde 14 Milliarden Dollar gefordert. Die Aktien des größten deutschen Geldhauses stiegen daraufhin um bis zu fünf Prozent auf 18,64 Euro. Seit ihrem Rekordtief von Ende September entspricht das einem Zuwachs von mehr als 80 Prozent.

Im M-Dax gewannen die Aktien von K+S fast zwei Prozent. Der Dünger- und Salzkonzern bekam seinen Antrag zur Fortführung der Versenkung von Salzabwässern aus der Kali-Produktion des Werkes Werra mit Einschränkungen genehmigt.

Volkswagen standen mit einem Abschlag von 0,9 Prozent auf der Verliererseite im Dax. Im VW-Dieselskandal forderte EU-Justizkommissarin Vera Jourova erneut eine Entschädigung der 8,5 Millionen betroffenen Kunden in Europa. Es gehe um eine faire Behandlung von Verbrauchern in der Europäischen Union. Jourova erwartet, dass sich VW in dieser Frage bewegen wird.

Auch an den US-Börsen hielten sich die Anleger zurück. Der Dow Jones trat bei 19 934 Punkten auf der Stelle.

Zu den Verlierern gehörten die Titel des Rüstungskonzerns Lockheed Martin, die um 1,3 Prozent nachgaben. Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte die Kosten für ein Kampfflugzeug via Twitter als zu hoch bezeichnet und den Konkurrenten Boeing zu einem Angebot aufgefordert.

© SZ vom 24.12.2016 / cikr,Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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