Aktienmärkte:Trüber Wochenauftakt

Lesezeit: 1 min

Die mögliche Eskalation des Handelsstreits bereitet den Anlegern Kopfschmerzen. Zu den größten Verlierern zählt die Linde-Aktie.

Der Zollstreit zwischen den USA und China hat die Stimmung an den Börsen zum Wochenstart getrübt. Der Dax verlor 0,2 Prozent auf 12 096 Punkte. In Shanghai hatte die Börse auf dem tiefsten Stand seit fast vier Jahren geschlossen. "Der Zollstreit ist eines der Hauptrisiken für die Weltwirtschaft und damit auch für die Finanzmärkte", sagte Anlagespezialist Martin Dresp von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). US-Präsident Trump will nun offenbar Ernst machen mit neuen Sonderzöllen. Trump wolle Importe aus China im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegen, berichtete die Washington Post. Für diesen Fall drohte China mit einer Eskalation des Streits. So könnte die Führung in Peking der geplanten nächsten Verhandlungsrunde fernbleiben. Vorige Woche hatten Hoffnungen auf eine Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte die Aktienkurse noch angeschoben.

Wenig beliebt am deutschen Aktienmarkt waren die Titel des Industriegaseherstellers Linde. Sie zählten mit einem Minus von 2,5 Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Auslöser der Verkäufe waren Spekulationen über neue Hürden für den geplanten Zusammenschluss mit dem US-Rivalen Praxair. Händler verwiesen auf eine Studie des Analysehauses MLex, der zufolge die US-Kartellbehörde FTC von den Unternehmen den Verkauf sämtlicher überlappender Geschäftsbereiche in den USA verlangen könnte. In New York notierten die Praxair-Titel etwas höher.

Unter den Dax-Schlusslichtern waren auch Henkel mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Sie litten unter einem negativen Analystenkommentar. Experten von Bernstein sind der Ansicht, dass der Hersteller von "Pritt"-Klebestiften und "Persil"-Waschpulver den Höhepunkt seines Wachstumspfads überschritten hat.

An der Börse in Stockholm deckten sich Investoren mit Titeln von H&M ein und trieben den Kurs um 16 Prozent in die Höhe. Die Quartalszahlen der Billigmodekette fielen dank einer Offensive im Onlinegeschäft besser aus als erwartet.

Auch die US-Börsen starteten etwas schwächer in die Woche. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent im Minus bei 26 062 Punkten. Twitter-Aktien fielen um 4,2 Prozent, nachdem sich das Brokerhaus MoffettNathanson über die steigenden Betriebsausgaben bei dem Kurznachrichtendienste besorgt gezeigt hatte.

© SZ vom 18.09.2018 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: