Aktienmärkte:Stillstand beim Dax

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Während die anhaltende Politik des billigen Geldes den Deutschen Aktien Index stützt, bremst die Ausweitung der Abgasaffäre bei Diesel-Fahrzeugen den Aufwärtstrend. Die Daimler-Aktie macht Verluste.

Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Mittwoch haben die Börsen in Europa eine Verschnaufpause eingelegt. Anleger waren am Donnerstag hin- und hergerissen zwischen der Aussicht auf langfristig niedrig bleibende Zinsen, was Aktien generell attraktiv macht, und der Ausweitung der Diesel-Affäre. Der Dax gab deshalb seine im Tagesverlauf erzielten Gewinne größtenteils wieder ab und schloss kaum verändert bei 12 641 Punkten.

Fed-Chefin Janet Yellen erwartet laut ihrem Bericht vor dem US-Kongress am Mittwoch, dass die Konjunktur in den USA behutsame Zinsanhebungen verträgt und die Wirtschaft in den nächsten Jahren wie bisher mit moderater Geschwindigkeit wachsen wird. Börsianer interpretierten das dahingehend, dass 2017 und 2018 nur noch drei Erhöhungen anstehen. "Die Chefin der amerikanischen Notenbank sieht den natürlich Zins offenbar weit unter dem Normalmaß der vergangenen Jahrzehnte", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Londoner Brokerhaus CMC Markets.

Mit Verkäufen reagierten die Anleger anfangs auf neue Medienberichte zur Diesel-Affäre, dieses Mal bei Daimler. Dessen Aktien brachen zum Handelsauftakt zunächst um rund drei Prozent ein, die Verluste begrenzten sich dann aber auf weniger als ein Prozent. Medienberichten zufolge wird der Stuttgarter Autohersteller verdächtigt, seit fast einem Jahrzehnt Fahrzeuge mit einem unzulässig hohen Schadstoffausstoß verkauft zu haben.

Im M-Dax nahmen die Aktien von Norma Fahrt auf, nachdem der Autozulieferer seine Wachstumsprognose für 2017 erhöht hat. Die Titel schossen um 10,1 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Dezember 2015.

Auch die Aufspaltung von Metro stand im Fokus. Die Aktie des Lebensmittel-Groß- und Einzelhändlers debütierte mit einem Kurs von 20,00 Euro und bröckelte dann bis zum Handelsende auf 18,05 Euro ab. Sie ist formal von der "alten" Metro AG abgespalten worden, deren Rechtsnachfolgerin Ceconomy heißt und nur noch die Elektronik-Ketten Media-Markt und Saturn umfasst. Deren Aktie eröffnete mit 9,32 Euro und stieg später leicht auf 9,57 Euro.

Nach den Äußerungen der Fed-Chefin setzten die US-Börsen ihre Rekordjagd mit leichten Gewinnen fort. Der Dow Jones, der bereits am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch geklettert war, stieg um weitere 0,1 Prozent auf 21 553 Punkte.

© SZ vom 14.07.2017 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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