Aktienmärkte:Mauer Start in den September

Lesezeit: 1 min

Der Dax knüpft an die Verluste des Vormonats an. Zu den größten Verlierern zählen die Autowerte.

An den europäischen Börsen hat sich der Abwärtstrend zu Beginn des neuen Monats September fortgesetzt. Die Anleger hielten sich aus Sorge vor weiteren Eskalationen im Handelsstreits mit den USA zurück. Da die Börsen an der New Yorker Wall Street wegen des Feiertags "Labor Day" am Montag geschlossen blieben, scheuten Investoren allerdings größere Verkäufe. Der Dax schloss 0,1 Prozent tiefer bei 12 346 Punkten.

Als Auslöser für die trübe Stimmung nannten Börsianer die Drohung von US-Präsident Trump via Twitter, das geplante Handelsabkommen mit Kanada platzen zu lassen. "Es ist recht schwierig, Hoffnungen auf die Verhandlungen mit China zu setzen, wenn die Gespräche mit Kanada, die als problemlos galten, nicht gut laufen", sagte Yukio Ishizuki, Anlagestratege des Brokers Daiwa. Trump will im Laufe der Woche zusätzliche Strafzölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar verhängen.

Auch für die Europäische Union sei eine Einigung trotz des Deals zwischen Trump und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Juli noch nicht sicher, warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi-Trader. "Strafzölle auf europäische Autos sind noch immer möglich." Folglich waren die Autowerte unter den größten Dax-Verlierern. Das Papier von Volkswagen bildete mit einem Kursminus von 2,1 Prozent das Schlusslicht im Leitindex. Die Titel litten zusätzlich unter einem Zeitungsbericht, demzufolge VW auch bei einigen Modellen mit Benzinmotor die Abgastests manipuliert hat. Aber auch die Aktien von BMW und Daimler gaben 0,7 beziehungsweise 1,3 Prozent nach. Die Umstellung auf ein weltweit einheitliches Abgas-Testverfahren (WLTP), das mit Septemberbeginn gelten soll, stellt die deutschen Automobilhersteller weiter vor Probleme.

Zu den Verlierern zählten zudem die Titel der Commerzbank, die um 0,6 Prozent an Wert einbüßten. An diesem Mittwoch wird die Deutsche Börse wohl den Abschied der Commerzbank aus dem Dax besiegeln. Aussichtsreichster Kandidat für den Aufstieg in die erste Börsenliga ist der Online-Zahlungsabwickler Wirecard. Dessen Aktie gehörte mit eine Aufschlag von 2,3 Prozent zu den Favoriten im Tec-Dax.

Die Anteile des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus wurden dagegen nach einer negativen Analystenstimme im S-Dax weit nach hinten durchgereicht, sie sackten zeitweise um mehr als zehn Prozent ab.

© SZ vom 04.09.2018 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: