Aktienmärkte:Katerstimmung an Europas Börsen

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Die Aktienmärkte müssen zu Beginn des neuen Monats einen Rückschlag verkraften. Besonders hart getroffen hat es die europäischen Banken, die beim Stresstest schlecht abgeschnitten haben.

Die Ergebnisse des mit Spannung erwarteten Bankenstresstests haben Anlegern zu Wochenbeginn die Kauflaune verdorben. Der Dax gab anfängliche Gewinne im Handelsverlauf wieder ab und ging wenig verändert bei 10 331 Punkten aus dem Handel. Im europäischen Börsenindex Euro Stoxx 50 schlugen sich die teils kräftigen Kursverluste der Banken deutlicher nieder, er verlor 0,7 Prozent auf 2971 Zähler. Laut Analyst Jernej Omahen von der US-Investmentbank Goldman Sachs haben sich zwar die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet. Doch ein Händler verwies auf die schwachen Kapitalquoten. Beim Test der Aufsichtsbehörde EBA landeten die Deutsche Bank und die Commerzbank unter den letzten zehn von 51 überprüften Geldhäusern. Die getesteten Banken hätten ihre Kapitalpolster zwar gestärkt, seien aber noch nicht völlig gesund, sagte EBA-Chef Andrea Enria. Die Commerzbank-Aktie zählte mit minus 2,2 Prozent zu den größten Verlierern im Dax, Deutsche Bank fielen um 1,8 Prozent. Mit einem Abschlag von 9,4 Prozent rutschten die Anteile der italienischen HVB-Mutter Unicredit deutlich stärker ab. Banco Popular und BBVA aus Spanien sowie Société Générale aus Frankreich verloren bis zu sechs Prozent.

Adidas-Titel gehörten zu den Favoriten der Anleger: Sie erklommen bei 149,10 Euro abermals eine Bestmarke und notierten zuletzt noch 1,4 Prozent im Plus bei 148,80 Euro.

Im bisherigen Jahresverlauf summieren sich die Kursgewinne des Sportartikelherstellers bereits auf mehr als 60 Prozent. Erst in der vergangenen Woche hatte eine erneute Anhebung der Jahresprognose die Rekordrally befeuert.

Im Nebenwerteindex MDax zogen Stada auf den höchsten Stand seit neun Jahren an. Der US-Finanzinvestor Guy Wyser-Pratte, der nach eigenen Angaben weniger als drei Prozent an dem Generika-Hersteller hält, brachte in einem Interview erneut einen Verkauf des Konzerns an die Beteiligungsgesellschaft CVC ins Spiel. Titel von Fuchs Petrolub legten nach der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen um 2,9 Prozent zu. Analysten waren sich einig, dass es für den Schmierstoff-Hersteller in der ersten Jahreshälfte besser als erwartet gelaufen ist.

An der Wall Street gab der Leitindex Dow Jones leicht nach. Im Fokus standen die Papiere von Solar City, die 7,4 Prozent verloren. Der Elektroauto-Pionier Tesla steigt für 2,6 Milliarden Dollar bei dem Solarpanel-Hersteller ein - weniger als Analysten erhofft hatten.

© SZ vom 02.08.2016 / amon , Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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