Aktienmärkte:Hexen treiben Dax nach unten

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Zum Wochenschluss rutschen die Kurse am deutschen Aktienmarkt ins Minus. Investoren treiben am Hexensabbat die Preise in die von ihnen gewünschte Richtung.

Nach der jüngsten Börsenrally haben die meisten Anleger am Freitag eine Auszeit genommen. Am dreifachen Verfallstag verzeichnete der Dax Verluste und schloss 1,2 Prozent im Minus bei 10 608 Punkten. Am sogenannten Hexensabbat verfallen Optionen auf Indizes sowie auf einzelne Aktien und die Index-Futures. Weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen, können die Kurse stark schwanken.

Zuletzt hatte vor allem die Aussicht auf eine behutsame Erhöhung der Zinsen in den USA die Aktienmärkte beflügelt. Seit Montag kommt der deutsche Leitindex auf ein Plus von knapp drei Prozent.

Unter den Einzelwerten im Dax war es angesichts des dreifachen Verfallstermins schwierig, eindeutige Tendenzen auszumachen. Die am Vortag noch gefragten Autowerte standen unter Druck. So verloren BMW und Daimler jeweils mehr als zwei Prozent an Wert. K+S-Aktien gehörten mit einem Minus von 1,4 Prozent zu den größten Verlierern im Index. Auch eine genehmigte Übergangslösung für die Entsorgung von Kali-Abwässern lieferte keinen Rückenwind. "Die Entscheidung nimmt den Druck, bietet aber keine Lösung des Problems", beschreibt ein Experte das Problem.

Dagegen zählten die Anteilsscheine von Thyssen-Krupp nach einem zuversichtlichen Analystenkommentar zu den wenigen Gewinnern. Die Aktien legten um 1,2 Prozent zu. Experten der Royal Bank of Canada gehen davon aus, dass die Risiken in der Stahlbranche durch das Geschäft mit Investitionsgütern mehr als ausgeglichen werden sollten. Salzgitter stuften die Analysten auf hoch. Positiv wertete die RBC hier die robuste Bilanz und die Restrukturierungsbemühungen des Stahlkonzerns. Die Aktien legten im MDax um 1,3 Prozent zu. Die Aktien des Telekomkonzerns Telefonica Deutschland büßten im TecDax 1,3 Prozent ein. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley sehen 2016 mögliche Herausforderungen bei der Umsatzentwicklung. Die Börsen an der Wall Street präsentierten sich zum Wochenausklang schwach. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss mehr als zwei Prozent im Minus bei 17 127 Punkten.

Unter den Einzelwerten kletterten Blackberry-Aktien um 10,3 Prozent. Der Smartphone-Hersteller stabilisiert sich offenbar wieder und konnte im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorquartal erstmals seit mehr als zwei Jahren seine Erlöse steigern.

© SZ vom 19.12.2015 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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