Aktienmärkte:Handelsstreit wieder im Fokus

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Anleger halten sich nach einer neuen Äußerung des US-Präsidenten vor dem anstehenden G-20-Gipfel zurück. In den USA nährt die gesunkene Inflationsrate Zinsspekulationen.

Nach der jüngsten Erholung haben es die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder ruhiger angehen lassen. Der Dax gab um 0,3 Prozent auf 12 116 Punkte nach, nachdem er in den vergangenen Tagen deutlich nach oben geklettert war. Eine neue Äußerung des US-Präsidenten Donald Trump im Handelskonflikt mit China führte den Investoren die Risiken dieses Streits wieder vor Augen. Trump sagte mit Blick auf die Verhandlungen: "Wir hatten einen Deal, und wenn sie nicht wieder zurückkommen zu diesem Deal, dann habe ich kein Interesse." Die Anleger blicken daher schon jetzt dem G20-Gipfel Ende des Monats entgegen, bei dem ein Treffen des US-Präsidenten mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping geplant ist. "Die Investoren schwanken zwischen Zurückhaltung und leichtem Optimismus", beschrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axitrader die Erwartungen an das Treffen.

Am deutschen Aktienmarkt klar im Fokus stand Axel Springer: Die Papiere des Medienkonzerns sprangen nach einem Übernahmeangebot des US-Finanzinvestors KKR um 11,5 Prozent nach oben und kosteten 62,50 Euro. Aktien von Beiersdorf erreichten mit 107,50 Euro einen Höchststand. Im bisherigen Jahresverlauf zählen sie mit einem Kursgewinn von mehr als 18 Prozent zu den Top Ten im deutschen Leitindex. Auch Henkel waren am Mittwoch stark gefragt und gewannen 2,7 Prozent an Wert. Anders als Beiersdorf kommen sie jedoch vom tiefsten Niveau seit 2014. Papiere von Nordex profitierten mit einem Kursplus von 2,4 Prozent von der weiter starken Auftragslage. Nach einer Order aus Polen am Vortag konnte der Hersteller von Windkraftanlagen nun eine Bestellung aus Spanien melden.

Die Furcht vor einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die US-Börsen am Mittwoch belastet. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,2 Prozent tiefer bei 26 005 Punkten. Die Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA nach neuen Inflationsdaten verhinderte größere Verluste. Die Teuerungsrate sank im Mai auf 1,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahr und damit etwas stärker als erwartet. Unter Druck gerieten die Aktien von Chipherstellern und Halbleiterzulieferern, die einen großen Anteil ihres Umsatzes in China erwirtschaften.

© SZ vom 13.06.2019 / KPRE, DPA, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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