Aktienmärkte:Gute Stimmung zum Wochenausklang

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Die japanische Notenbank überrascht die Märkte mit Negativzinsen. Das steigert die Kauflaune der Anleger. Der Dax zieht kräftig an.

Eine Überraschung aus Fernost hat am Freitag die Laune am deutschen Aktienmarkt gehoben: Dass die japanische Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft Negativzinsen einführt, trieb den Dax bis zum Handelsschluss um 1,6 Prozent nach oben auf 9798 Punkte. Im Zuge seines verpatzten Jahresstarts verlor der deutsche Leitindex im Januar allerdings rund zehn Prozent.

Die an den Märkten weitgehend unerwartete Einführung von Negativzinsen in Japan sowie der Beschluss, die jährliche Geldmenge weiterhin unverändert auszuweiten, trieb bereits den Aktienmarkt in Japan nach oben. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 2,8 Prozent.

Unter den Einzelwerten hierzulande rückten die Immobilienaktien in den Fokus. Im Dax legten die Papiere des größten deutschen Wohnimmobilienkonzerns Vonovia um 4,4 Prozent zu, die Aktien der kleineren Konkurrentin Deutsche Wohnen zogen im MDax um 2,1 Prozent an. Die Deutsche Wohnen verschärft ihren Abwehrkampf gegen eine Übernahme durch Vonovia und behält sich vor, die ausgegebenen Wandelanleihen nicht in Aktien zu tauschen, sondern deren Inhaber in bar abzufinden. Mit diesem Schachzug will die Deutsche Wohnen die Hürde für Vonovia wieder erhöhen.

Am Dax-Ende standen die Titel von Thyssen-Krupp mit einem Abschlag von 3,2 Prozent. Vorstandschef Heinrich Hiesinger setzte bei der Hauptversammlung ein dickes Fragezeichen hinter die ohnehin schon vorsichtige Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

Im TecDax verloren SMA Solar gegen den Trend mehr als sieben Prozent. Das in Aussicht gestellte Gewinnziel für das laufende Jahr liege laut Börsianern deutlich unter den Erwartungen. Allerdings hatte sich der SMA-Kurs in den vergangenen zwölf Monaten mehr als vervierfacht. Gefragt waren dagegen Nordex, deren Aktien sich um 8,1 Prozent verteuerten. Hier schürte ein Medienbericht über das Interesse von Siemens am spanischen Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa Fusionsfantasien in der Branche.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten Gewinne. Der Dow Jones schloss 2,5 Prozent höher bei 16 466 Punkten. Bei den Einzelwerten standen vor allem die Großkonzerne im Fokus. Microsoft präsentierte eine bessere Quartalsbilanz als erwartet. Die Aktie stieg um 5,8 Prozent. Zu den großen Verlierern gehörte Amazon mit einem Minus von 7,6 Prozent. Der weltgrößte Onlinehändler enttäuschte trotz Rekordgewinns.

© SZ vom 30.01.2016 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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