Aktienmärkte:Geopolitische Lage verunsichert die Anleger

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Zu Beginn der Karwoche halten sich die Investoren überwiegend zurück. Die Verunsicherung durch politische Risiken ist hoch. Der Dax fällt leicht. Auffällig ist der Kurssprung bei der Aktie des Pharmakonzerns Stada.

Am deutschen Aktienmarkt überwog zu Beginn der verkürzten Handelswoche vor Ostern wegen der politischen Unsicherheiten die Vorsicht. Der Dax pendelte am Montag um seinen Schlussstand vom vergangenen Freitag und schloss 0,2 Prozent tiefer bei 12 201 Punkten. "Es sind derzeit genügend Argumente zu finden, die Investoren von Aktienkäufen abhalten", sagte ein Händler mit Blick auf Syrien und Nordkorea. Nach dem US-Militärschlag gegen einen syrischen Luftwaffenstützpunkt hatte sich am Wochenende der Ton zwischen dem Westen und Russland sowie Iran verschärft. Außerdem trieb die Anleger die Nordkorea-Politik des US-Präsidenten Donald Trump um.

Zu Wochenbeginn interessierten sich die Investoren vor allem für Übernahmen. So entschieden die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven nach einer insgesamt 5,3 Milliarden Euro schweren Kaufofferte den Bieterwettbewerb um Stada für sich. Die Papiere zogen um 10,6 Prozent an und waren damit der klare Gewinner im M-Dax.

Favorit im Dax war die Lufthansa, deren Anteilsscheine im Windschatten des Rivalen Air France KLM um 2,5 Prozent anzogen. Die Franzosen beförderten im März mehr Passagiere und sprachen von einem positiven Trend. Air-France-Titel legten in Paris knapp vier Prozent zu.

Mit Käufen reagierten die Anleger auf Pläne von Fresenius für eine Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Analysten hielten dies für sinnvoll. Die Papiere von Fresenius stiegen um 0,8 Prozent, die von Akorn gewannen im US-Handel um 9,2 Prozent. Zu den Schlusslichtern im Dax zählten die Aktien von Henkel mit einem Minus von 0,4 Prozent. Analysten von Goldman Sachs empfahlen die Papiere des Konsumgüterherstellers zum Verkauf. Sie verwiesen auf Sorgen wegen steigender Kosten sowie Anzeichen eines härteren Preisdrucks durch die Konkurrenz.

Auch an der Wall Street hielten sich die Anleger zurück. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss kaum verändert bei 20 658 Punkten. Die Investoren warteten mit Spannung auf die neuen Quartalsbilanzen der US-Firmen. Unter anderem werden in dieser Woche Zahlen einiger Großbanken erwartet. Einen riesigen Kurssprung von 150 Prozent machten die Titel von Straight Path Communications. Der zweitgrößte US-Telekomkonzern AT&T will das Unternehmen, das Mobilfunk-Lizenzen hält, für 1,25 Milliarden Dollar kaufen.

© SZ vom 11.04.2017 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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