Aktienmärkte:Flaute am "Black Friday"

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Die Jahresendrally ist nach wie vor nicht in Sicht: Der Dax & Co dümpeln, wie auch schon an den vergangenen sechs Tagen vor sich hin. Die Lufthansa macht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ein neues Angebot. Die Titel grenzen ihre Verluste ein.

Aktienanleger in Europa haben die Woche ruhig ausklingen lassen. Sie nutzen den "Black Friday", den Brückentag nach dem US-Erntedankfest Thanksgiving, für einen vorzeitigen Start ins Wochenende. Der Dax und der Euro-Stoxx-50 bewegten sich bei dünnen Umsätzen mit 10 699 beziehungsweise 3047 Punkten nur wenig. "Momentan fehlt der entscheidende Auslöser für einen Ausbruch von Dax & Co aus ihren Seitwärtstrends nach oben und damit auch für eine Jahresendrally im Dezember", sagte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Richtig Bewegung könnte erst das italienische Verfassungsreferendum kommende Woche bringen oder ein noch steilerer Anstieg an den US-Aktienmärkten.

Am deutschen Aktienmarkt rückte die Lufthansa in den Fokus, nachdem die Piloten ihren Streik auf Samstag ausgeweitet haben und alle Langstreckenverbindungen aus Deutschland heraus lahmlegen wollen. Kurz vor Börsenschluss machte die Lufthansa der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ein neues Angebot. Im Rahmen einer "Gesamtlösung" könnten die Piloten eine "stärkere Vergütungserhöhung" als bislang angeboten bekommen, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens. Daraufhin grenzten die Lufthansa-Papiere ihre Verluste ein und notierten zuletzt 0,2 Prozent tiefer.

Wie schon am Vortag blieben defensive Aktienwerte gefragt. Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care rückten um 1,1 Prozent vor. Infineon dagegen büßten 2,1 Prozent ein, nachdem die jüngste Rally bei den Papieren des Chipherstellers schon am Vortag ins Stocken geraten war.

Unter Abgabedruck standen Bankwerte. Die jüngste Rally bei den Bankaktien sei nicht vollständig von fundamentalen Entwicklungen gedeckt, schreibt Berenberg in einer Analyse. Die Bank rät dazu, Bankwerte zu meiden. Die Titel der Commerzbank gaben 1,8 Prozent nach, Deutsche Bank notierten unverändert. In der Pharmabranche trieben Fusionsfantasien die Anleger um, nachdem Bloomberg über ein Interesse von Johnson & Johnson (J&J) am größten europäischen Biotech-Konzern Actelion berichtet hatte. In London legten Astra Zeneca um 2,1 Prozent und Glaxo Smith Kline um 1,1 Prozent zu. Die Aktien von Actelion schossen an der Schweizer Börse um 16,7 Prozent nach oben.

Die Wall Street verzeichnete am "Black Friday" bei verkürztem Handel leichte Gewinne .

© SZ vom 26.11.2016 / amon, Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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