Aktienmärkte:Dow Jones verliert mehr als drei Prozent

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Nach der ersten Euphorie über den Burgfrieden im Zollstreit zwischen den USA und China ist die Stimmung an den Börsen weltweit gekippt. Auch der Dax fällt ins Minus.

Die Euphorie an den Aktienmärkten ist am Dienstag der Ernüchterung gewichen. Hierzulande schloss der Dax 1,1 Prozent tiefer bei 11 335 Punkten. Der Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China folgte nun deutliche Skepsis. Die Verschiebung der geplanten weiteren Strafzölle gebe bei genauerer Betrachtung wenig Anlass zur Freude, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Noch sind beide Seiten weit von einer finalen Einigung entfernt. Der Waffenstillstand schließt zwar neue Zölle bis Anfang April aus, danach ist aber weiterhin alles möglich."

Am Markt überwog - auch angesichts schwacher deutscher Auto-Absatzzahlen im November - die Vorsicht: VW-Titel verloren drei Prozent, für die Aktien von Daimler und BMW ging es um 2,9 beziehungsweise anderthalb Prozent bergab. Die Autozulieferer standen ebenfalls unter Druck, wofür auch eine negative Studie verantwortlich war. Anteile von Continental und Hella büßten fast fünf und sechseinhalb Prozent ein. Der weiter steigende Ölpreis löste erneut Gewinnmitnahmen bei den Aktien der Lufthansa aus. Die Papiere der Fluggesellschaft führten mit einem Minus von 6,2 Prozent die Dax-Verlierer an. Allerdings hatten die Lufthansa-Papiere seit Ende Oktober infolge nachgebender Ölnotierungen fast 25 Prozent zugelegt. Dank der Fusion von Linde und Praxair wird die Aktie des deutschen Gaseherstellers und Anlagenbauers nun auch in den Stoxx-Europe-50-Index aufgenommen. Linde-Aktien gewannen an der Dax-Spitze zwei Prozent. Besonders kräftige Verluste verzeichneten die US-Börsen, nachdem die Anleger den Burgfrieden zwischen den USA und China infrage gestellt hatten. Der Dow Jones rutschte um drei Prozent ab. Vor allem Industrie- und Technologiewerte gerieten unter Druck. Die beiden Sektoren reagieren meist sehr sensibel auf Nachrichten rund um den Handelskonflikt. Den Dow Jones belasteten vor allem die Börsenschwergewichte Boeing und Caterpillar, die 4,8 beziehungsweise sieben Prozent verloren. Apple-Aktien gaben 4,4 Prozent nach und drückten so auch den S&P 500 und den Nasdaq Composite nach unten. Visa- und Mastercard-Titel verloren jeweils 4,5 Prozent. Die Kreditkarten-Anbieter haben den EU-Wettbewerbsaufsehern im Kartellstreit zu Händlergebühren Zugeständnisse angeboten.

© SZ vom 05.12.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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