Aktienmärkte:Die Nervosität steigt

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(Foto: N/A)

Die Furcht vor einem Handelskrieg erhöht die Nervosität. Der Dax fährt einen Zick-Zack-Kurs.

Der Rückzug von Donald Trumps oberstem Wirtschaftsberater Gary Cohn hat am Mittwoch die Nervosität an den europäischen Aktienmärkten wieder erhöht. Nach einem Zick-Zack-Kurs beendete der Dax den Handel gut ein Prozent höher bei 12 245 Punkten. Der Rücktritt Cohns werde als Indiz dafür gewertet, dass die US-Administration tatsächlich einen protektionistischen Kurs einschlagen werde, erklärte Bayern-LB-Analyst Johannes Mayr. Der US-Präsident habe zudem seinen Ton gegenüber der EU verschärft und erneut mit Zöllen auf Auto-Importe gedroht.

Cohn gilt als Gegner der Trump-Pläne, Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe zu erheben und bei Gegenmaßnahmen der Europäer auch Autos aus der EU ins Visier zu nehmen. Bei den Einzelwerten traf es wieder einmal die Stahl- und Autowerte. Volkswagen-Aktien fielen um 0,6 Prozent und waren damit der größte Verlierer auf der kurzen Dax-Verliererliste. Daimler und BMW sanken zeitweise um 1,6 Prozent, machten ihre Verluste im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder wett. Top-Favorit im deutschen Leitindex waren die Titel der Lufthansa mit einem Plus von 3,7 Prozent. Analysten der Citibank halten Deutschlands größte Fluglinie unter den etablierten Airlines für am besten positioniert.

Lange Gesichter gab es dagegen im M-Dax: Ein kritischer Analystenkommentar drückte Ceconomy um sieben Prozent ins Minus. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Papiere heruntergestuft und dies mit den Beziehungen des Elektronikhändlers Media Markt zu seinen Lieferanten begründet.

Für Aufregung sorgte ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach Renault laut Insidern mit Nissan über ein engeres Zusammengehen verhandelt. Dabei würden die Japaner einen großen Teil des Aktienpakets des französischen Staates kaufen. Dieser hält noch 15 Prozent an Renault. Renault-Aktien schossen darauf um bis zu 12,6 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 100,70 Euro in die Höhe. Auch an den US-Börsen schwankten die Kurse deutlich. Anfangs sorgte der Abschied des Wirtschaftsberaters Cohn aus dem Weißen Haus für schlechte Stimmung und drückte den Dow Jones zeitweise um 1,4 Prozent ins Minus. Später hellte die Nachricht, US-Präsident Trump erwäge, einige Länder von den geplanten Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium auszunehmen, die Laune der Anleger auf. Der US-Leitindex schloss daraufhin nur leicht im Minus.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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