Aktienmärkte:Deutsche Bank unter Druck

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Schwache Quartalszahlen von deutschen Schwergewichten wie Daimler und Deutsche Bank belasten den Dax. Es gibt aber Lichtblicke.

Mit Enttäuschung aufgenommene Geschäftsbilanzen der Deutschen Bank und Daimler haben am Donnerstag die Laune der Börsenanleger gedrückt. Kursverluste bei den Aktien der beiden Konzerne drückten den Leitindex Dax um 0,3 Prozent auf 11 628 ins Minus.

Mit einem Abschlag von zeitweise mehr als sieben Prozent waren die Titel der Deutschen Bank die größten Verlierer im Dax. Das größte deutsche Geldhaus fuhr 2016 einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ein - zwar deutlich weniger als im Jahr zuvor, aber mehr als von Fachleuten erwartet. Zudem kämpfte die Bank im vierten Quartal gegen einen Vertrauensverlust bei den Kunden an, die Milliardengelder abzogen. Beim Stuttgarter Autobauer Daimler kritisierten Investoren vor allem, dass die Dividende nicht erhöht wurde. Zudem fehlte ihnen insgesamt ein positiverer Ausblick: Momentan sei es schwer abzusehen, wo beim Gewinn noch Wachstumsdynamik herkommen solle, sagte Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI. Der Konzern verdiente 2016 mit 14,2 Milliarden Euro zwar drei Prozent mehr, wegen hoher Investitionen in Trends und neue Modelle sprudeln die Gewinne aber nicht mehr so stark wie früher. Die Aktien sackten um knapp drei Prozent ab.

Für Freude bei Anlegern sorgte dagegen der Halbleiterkonzern Infineon mit einem deutlich gestiegenen Quartalsumsatz und einem vielversprechenden Geschäftsausblick. Die Papiere kletterten daraufhin um 2,3 Prozent und stiegen auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Im Fokus stehen zudem auch einige Werte aus der zweiten Reihe: Bei Hannover Rück beflügelten überraschend gute Vertragsabschlüsse die Gewinnhoffnungen für 2017 und ließen die Papiere im M-Dax um zwei Prozent steigen. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer rechnet daher im laufenden Jahr mit einem Nettogewinn von mehr als eine Milliarde Euro. Bisher waren mindestens 950 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Spitzenreiter im M-Dax waren die Aktien von Salzgitter. Sie gewannen 3,9 Prozent an Wert. Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs empfehlen die Aktie nun zum Kauf.

An der Wall Street schloss der Dow Jones wenig verändert bei 19 885 Punkten. Die Aktien der Modefirma Ralph Lauren gehörten zu den Verlierern und lagen gut zwölf Prozent im Minus. Konzern-Chef Stefan Larsson legt im Mai sein Amt nieder - wegen Unstimmigkeiten mit Chairman und Firmengründer Ralph Lauren.

© SZ vom 03.02.2017 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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