Aktienmärkte:Dax auf Erholungskurs

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Vorsichtiger Optimismus im Handelsstreit zwischen den USA und China, sowie Spekulationen auf eine nicht ganz so straffe US-Geldpolitik beflügeln den deutschen Leitindex. Auch die Anleger an der Wall Street sind in Kauflaune.

Zum Abschluss der verkürzten Handelswoche haben die Börsen in Europa eine Aufholjagd gestartet. Dabei half die neue Hoffnung der Anleger auf eine baldige Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA. Ein zusätzlicher Schub kam vom Präsidenten der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, der den Investoren die Sorgen vor einer zu straffen Geldpolitik gnahm, indem er mehr Flexibilität bei der Zinspolitik der Fed signalisierte. Der Dax legte daraufhin am Freitag um 3,4 Prozent auf 10 768 Punkte zu.

"Man hofft auf dem Börsenparkett auf eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Peking und Washington", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Anfang der kommenden Woche wollen sich Delegationen aus China und den USA treffen, um über den seit Monaten schwelenden Zollstreit zu sprechen. "Es gibt mehr Gründe zu glauben, dass sich eine Handelsvereinbarung zwischen China und den USA in den kommenden Wochen abzeichnen könnte", erklärte Ray Attrill, Währungsstratege bei der National Australia Bank. Davon profitierten auch die Aktienmärkte in China. Der Leitindex SSE Composite verbesserte sich um mehr als zwei Prozent.

Einer der größten Gewinner im Dax waren die Aktien von Bayer mit einem Plus von 6,7 Prozent. Der Pharma- und Agrarchemieriese verschaffte sich im US-Schadensersatzverfahren um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat einen Vorteil. Die Entscheidung eines US-Richters milderte die Angst vor milliardenhohen Risiken durch Klagen wegen des umstrittenen Unkrautvernichters.

Auf der Verliererseite standen Aktien von Fernsehanbietern, nachdem Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley steigende Ausgaben für den Ausbau von Streamingdiensten und sinkende Dividenden der Unternehmen prognostiziert hatten. Die Titel von ProSiebenSat.1 rutschten um bis zu 7,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren ab. Mediaset-Aktien verloren an der Börse in Mailand gut zwei Prozent an Wert.

Auch die Anleger in New York waren in Kauflaune. Der Dow Jones beendete den Handel 3,3 Prozent höher bei 23433 Punkten. Apple-Aktien gewannen 4,3 Prozent. Am Vortag hatten sie noch zehn Prozent eingebüßt, nachdem der Konzern seine Umsatzerwartungen für das abgelaufene Quartal verfehlt hatte.

© SZ vom 05.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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