Aktienmärkte:Dax zollt Tribut

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Nach der Mini-Rally in der vergangenen Woche geht dem Dax die Puste aus. Die starken Verluste bei den Energieaktien ziehen den Leitindex nach unten.

Der Dax hat am Montag seiner jüngsten Aufholjagd Tribut gezollt. Bis zum Handelsschluss gab der deutsche Leitindex um 0,3 Prozent auf 11 092 Punkte nach. "Allerdings sind die Handelsumsätze heute sehr gering", sagte ein Händler. In der vergangenen Woche war das Börsenbarometer noch dank der Hoffnung auf weiteren Rückenwind durch die Geldpolitik der EZB um fast vier Prozent geklettert und hatte damit wieder sein Niveau von Mitte August erreicht.

Am Dax-Ende standen die Aktien von RWE mit einem Minus von fünf Prozent. Die Worte von Konzernchef Peter Terium, dass es dem Versorger an Geldgebern mangele, ließen die Investoren hellhörig werden. Sorgen über eine Kapitalerhöhung kamen auf, nachdem Terium in einem Gespräch mit der FAZ sagte: "Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht." Die Titel des Konkurrenten Eon verloren 1,6 Prozent an Wert. Ebenfalls unter Druck standen die Papiere der Lufthansa mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent. Die Gewerkschaft der Flugbegleiter kündigte neue Streiks bei der Kranichlinie an. Im Fokus blieb auch der Abgasskandal bei Volkswagen. Amerikanische Umweltbehörden haben weitere Autos des Wolfsburger Herstellers ins Visier genommen. Die VW-Aktien verloren zeitweise fast vier Prozent, erholten sich allerdings zum Schluss und zählten mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax. Wincor Nixdorf lagen mit einem Plus von mehr als sechs Prozent im MDax ganz vorne. Der Geldautomatenhersteller einigte sich mit seinem US-Rivalen Diebold auf die Eckdaten einer Fusion. Analysten sprachen von einem sinnvollen Unterfangen. Die Diebold-Aktionäre waren weniger angetan: Die Aktien verloren in New York 6,5 Prozent, nachdem sie am Freitag noch mit einem Plus von 3,5 Prozent geschlossen hatten. Die Wall Street startete verhalten in die neue Woche. Nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen gingen viele Anleger auf Nummer sicher. Der Leitindex Dow Jones beendete den Handel etwas tiefer bei 17 793 Punkten. Anleger richteten ihr Augenmerk auf die größte Fusion in der Geschichte der Pharmaindustrie. Für etwa 160 Milliarden Dollar will der Pfizer-Konzern den Botox-Hersteller Allergan kaufen. Beide Unternehmen machten das Vorhaben, über das schon seit Wochen spekuliert worden war, nun bekannt. Die Papiere von Allergan verloren gut drei, die von Pfizer 2,7 Prozent an Wert.

© SZ vom 24.11.2015 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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