Aktienmärkte:Dax wie gelähmt

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Am Tag vor der EZB-Sitzung bewegen sich die Kurse kaum. In der zweiten Reihe sticht Zalando mit einem Rekordhoch positiv heraus.

Die Unsicherheit über die weitere geldpolitische Richtung im Euro-Raum hat die Anleger im deutschen Aktienhandel am Mittwoch zurückhaltend agieren lassen. Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen sprach vom "Warten auf die EZB-Pressekonferenz". Am Donnerstag kommen die europäischen Währungshüter zusammen, um über den Leitzins zu entscheiden. Das jedoch wird als wenig spannend gesehen, da im Grunde keiner mit Änderungen rechnet. Der Fokus liegt vielmehr auf Aussagen zum gigantischen Wertpapier-Kaufprogramm der Notenbank.

Auch die am Morgen veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus China wurden verhalten aufgenommen. Die Wirtschaft im Reich der Mitte wuchs zwischen Juli und September um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und traf genau die Erwartungen von Analysten. Ökonomen warnten jedoch, das derzeitige Wachstum sei wenig nachhaltig. Der Dax schloss fast unverändert bei 10 646 Punkten. Aufsehen erregten eher Aktien aus der zweiten Reihe: Die Papiere von Zalando kletterten im M-Dax um sieben Prozent auf ein Rekordhoch bei 39,91 Euro. Der Online-Modehändler hat nach einem erfolgreichen Quartal sein Gewinnziel für das Gesamtjahr angehoben.

Salzgitter-Aktien hingegen litten unter einer Analystenstudie und büßten am M-Dax-Ende 3,3 Prozent ein. Die Erholung des Stahlkonzerns ziehe sich hin, hieß es. Die EU-Strafzölle auf chinesische Stahlerzeugnisse seien zwar positiv für Salzgitter, doch der Effekt dürfte erst 2017 sichtbar werden.

Am Tag nach dem Sieg gegen Sporting Lissabon in der Champions League fanden die Aktien von Borussia Dortmund viele Anhänger. Die Papiere des Fußballvereins kletterten auf den höchsten Stand seit Februar 2002. Sie legten zeitweise um 4,4 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im S-Dax.

Positive Geschäftsbilanzen stützten die Börsen an der Wall Street. Der Dow Jones schloss 0,2 Prozent höher bei 18 203 Punkten.

Bei der Investmentbank Morgan Stanley liefen die Geschäfte dank des florierenden Anleihenhandel besser. Das trieb den Gewinn um 62 Prozent nach oben, was die Aktie um 1,9 Prozent steigen ließ. Dagegen verloren die Papiere des weltgrößten Chipherstellers Intel um 5,9 Prozent. Umsatz und Gewinn im zurückliegenden Quartal waren überraschend stark. Allerdings verschreckte der verhaltene Ausblick viele Anleger.

© SZ vom 21.10.2016 / cikr,dpa,Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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