Aktienmärkte:Dax weiter im Abwärtstrend

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Die Erholung vom Mittwoch war nur von kurzer Dauer. Der Deutsche Aktienindex zeigt sich erneut schwächer. Experten sehen die Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt weiterhin als schwierig an.

Nach den jüngsten Kursgewinnen haben sich Anleger am Donnerstag mit Aktienkäufen wieder zurückgehalten. Der Dax gab bis zum Handelsschluss um 0,9 Prozent auf 11 138 Punkte nach, nachdem er am Mittwoch erstmals nach fünf Verlusttagen infolge um 1,6 Prozent zugelegt hatte. "Die Hoffnungen, dass die Rally gestern der Startschuss für eine neue Erholung war, haben sich zerschlagen", sagte Stratege Russ Mould AJ vom Handelshaus Bell Investment. An den schwierigen Rahmenbedingungen habe sich kaum etwas verändert, sagten die Volkswirte der Helaba. "Im Handelsstreit zwischen den USA und China wurden von der US-Seite wieder schärfere Töne angeschlagen, der Brexit ist dauerpräsent, Aktien aus dem Technologiesektor stehen weiter unter Abgabedruck", zählten die Experten die Belastungsfaktoren auf. Impulse aus Amerika fehlten, da in New York die Börsen feiertagsbedingt geschlossen blieben.

Unter den wenigen Dax-Gewinnern standen Fresenius Medical Care-Aktien mit einem Plus von 1,8 Prozent ganz oben. Am Dax-Ende fielen die Aktien des Kunststoffherstellers Covestro um 3,8 Prozent. Sie hatten sich am Mittwoch noch ein wenig von ihrem Kursrutsch nach einer Gewinnwarnung erholt. Der Volkswagen-Konzern hat laut einem Medienbericht einen Patentstreit mit dem US-Chipkonzern Broadcom beigelegt. Broadcom hatte VW in einer Klage die Verletzung seiner Patente unter anderem in Navigations- und Unterhaltungselektronik vorgeworfen. Mit einer Unterlassungserklärung hätte die Produktion wichtiger VW-Modelle wie Golf, Passat, Touran und Tiguan empfindlich gestört werden können. Volkswagen-Aktien gaben dennoch um 0,3 Prozent nach.

Zu den Favoriten im S-Dax zählten die Papiere der Shop Apotheke mit einem Plus von 1,6 Prozent. Der Arzneimittelversand dürfte zu den Gewinnern des zunehmenden Trends von Offline zu Online beim Medikamentenverkauf gehören, schrieb Analyst Alexander Thiel von der Deutschen Bank. Für die Aktien von Jost ging es um 4,1 Prozent nach oben. Der Lkw-Ausrüster hatte sein Wachstum nicht zuletzt wegen gut laufender Geschäfte in Nordamerika beschleunigt. Das Unternehmen habe beim Umsatz und beim bereinigten operativen Ergebnis die Erwartungen etwas übertroffen, sagte ein Händler.

© SZ vom 23.11.2018 / rih, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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