Aktienmärkte:Dax tritt auf der Stelle

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Europas Anleger halten sich mit Aktienkäufen lieber zurück. Auch gute Zahlen zum amerikanischen Arbeitsmarkt locken sie nicht. Die Papiere des Bezahldienstes Wirecard brechen nach einem Medienbericht erneut ein.

Nach durchwachsenen Bilanzzahlen der Deutschen Bank haben sich Europas Anleger am Freitag zurückgehalten. Auch ein überraschend starker Stellenaufbau in den USA zum Jahresanfang brachte die Börsen nicht in Schwung. Der Dax notierte zum Handelsschluss etwas höher bei 11 181 Punkten. Dabei meldete die Regierung in Washington für Januar 304 000 neue Stellen und damit deutlich mehr als die von Experten erwarteten 165 000.

Für Aufsehen sorgten die Aktien von Wirecard, die das zweite Mal innerhalb weniger Tage abstürzten. Die Papiere des Bezahldienstes fielen zeitweise um mehr als 30 Prozent knapp unter die Marke von 100 Euro. Auslöser für den neuerlichen Kursrutsch war ein weiterer Bericht der Financial Times, demnach es im Büro der Gesellschaft in Singapur zu Vergehen gekommen sei, die auch Betrug und die Fälschung von Konten beinhalteten. Wirecard wies den Bericht als "irreführend und diffamierend" zurück. Außerdem stand die Deutsche Bank im Rampenlicht. Sie kehrte nach drei Verlustjahren in Folge in die Gewinnzone zurück und verdiente unter dem Strich 341 Millionen Euro. US-Konkurrent JPMorgan machte allerdings allein im vierten Quartal rund 20 mal so viel Gewinn. Ein Börsianer monierte, dass der Einnahmenrückgang der Deutschen Bank nicht gestoppt sei. Vor diesem Hintergrund schwankte der Aktienkurs stark. Zum Schluss stand ein Minus von 0,6 Prozent zu Buche.

Ein negativer Analystenkommentar drückte die Titel von Adidas um 4,3 Prozent ins Minus. Die UBS hatte sich skeptisch zum Nordamerika-Geschäft des Sportartikelherstellers geäußert und die Kaufempfehlung gestrichen. Thyssenkrupp-Papiere lagen mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent an der Dax-Spitze. Der Chef des Industriekonzerns, Guido Kerkhoff, räumte auf der Hauptversammlung in Bochum Versäumnisse bei der Konzernentwicklung ein und gelobte Besserung.

Überraschend starke Zahlen vom US-Arbeitsmarkt stützten die US-Börsen. Der Dow Jones ging 0,2 Prozent höher bei 25 064 Punkten aus dem Handel. Derweil missfiel der Ausblick von Amazon vielen Anlegern. Neu eingeführte Auflagen in Indien und ein schwächeres Wachstum in Europa machen dem Online-Händler zum Jahresauftakt zu schaffen. Die Aktien gaben um 5,4 Prozent nach.

© SZ vom 02.02.2019 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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