Die positive Stimmung am deutschen Aktienmarkt hält an: Der Dax überbot am Dienstag im Handelsverlauf sein jüngst erreichtes Rekordhoch und stieg erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 12 500 Punkten. Der deutsche Leitindex ging mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent bei 12 508 Zählern aus dem Handel, das ist der höchste je erreichte Schlussstand. Auch der M-Dax zog deutlich an und erklomm ein Allzeithoch bei 24 823 Punkten. Die Anleger reagierten damit erleichtert auf die Einigung Griechenlands mit seinen Geldgebern. Außerdem deutet die Stimmung in den Industrieunternehmen des Euroraums immer stärker auf einen robusten Aufschwung hin - sie erreichte im April den höchsten Stand seit sechs Jahren. Dies geht aus dem am Dienstag vom Institut IHS Markit veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für die Eurozone hervor. In den USA hingegen hatte es am Montag enttäuschende Stimmungsdaten aus der Industrie gegeben. Im Fokus des Interesses stand daher die für Mittwoch avisierte Zinsentscheidung der US-Notenbank. "Dabei geht es darum, ob die US-Notenbanker eine Anhebung des Leitzinses bereits im Juni andeuten wird oder nicht", schrieb Commerzbank-Währungsanalyst Ulrich Leuchtmann in einem Marktkommentar.
Einige Dax-Unternehmen standen an diesem Tag vor allem wegen der Dividendenzahlung im Fokus: Continental, Bayer, Merck KGaA und die Deutsche Post wurden mit Dividendenabschlag (ex Dividende), gehandelt. Die im M-Dax notierten Aktien von Kion kletterten nach einer positiven Studie der Société Générale zeitweise um 2,2 Prozent auf ein Rekordhoch. Auch die Aktien des Wettbewerbers Jungheinrich erreichten bei 32,89 Euro ein Rekordhoch und lagen zuletzt noch 2,7 Prozent höher.
In London rückte BP ins Rampenlicht. Die Aktien des britischen Ölkonzerns stiegen dank eines verdreifachten Gewinns um bis zu drei Prozent. Sorgen bereiteten ihm allerdings die gestiegenen Schulden, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.
An der Wall Street notierte der Dow Jones zum Handelsende um 0,2 Prozent höher bei 20 950 Punkten. Einen rabenschwarzen Tag erwischten allerdings die Aktionäre von AMD: Die Aussicht auf eine geringere Gewinnmarge brockte den Papieren des Chipherstellers den größten Kurssturz seit fast neun Jahren ein. AMD-Anteilsscheine fielen um mehr als 24 Prozent.