Aktienmärkte:Dax rutscht weiter ab

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Aktienkurs der Deutschen Bank fällt zeitweise auf ein Rekordtief.

Enttäuschende US-Konjunkturdaten und heftige Preisschwankungen an den Ölmärkten haben am Mittwoch für starke Nervosität an den europäischen Aktienmärkten gesorgt. Eine Umfrage zum US-Dienstleistungssektor ergab, dass sich in diesem Wirtschaftsbereich das Wachstum im Januar stärker abgeschwächt hatte, als erwartet. Der deutlich gestiegene Euro drückte ebenfalls auf die Stimmung der Anleger, da sich wechselkursbedingt bei einem hohen Euro-Kurs die Exportchancen der Europäer verschlechtern. Der Dax beendete den Handel mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 9435 Punkten.

Zu den schwächsten Werten zählten erneut die Banken: Schlusslicht im Dax waren die Aktien der Deutschen Bank, die sechs Prozent auf 14,74 Euro einbüßten. Zwischendurch waren die Papiere auf ein Rekordtief von 14,61 Euro gefallen und hatten damit allein seit Jahresbeginn mehr als ein Drittel an Wert verloren. Börsianer begründeten die aktuelle Kursentwicklung unter anderem mit den zuletzt massiv gestiegenen Kreditausfallrisiken des Geldhauses. In ihrem Sog fielen Commerzbank um 2,9 Prozent. Seit Wochen sind die Finanzwerte weltweit unter Druck, da viele Anleger fürchten, durch den Preisverfall beim Öl könnten die Institute auf Krediten oder Anleihen von Firmen aus der Energiebranche sitzenbleiben.

Auch der italienische Bankensektor litt unter Kursverlusten: Ubi Banca verloren fünf Prozent, Banco Popolare mehr als sieben Prozent. In den Bilanzen der italienischen Banken liegen Kredite im Volumen von rund 200 Milliarden Euro, deren Rückzahlung als unwahrscheinlich gilt. Bei den Technologiewerten im TecDax rutschten Drägerwerk um knapp sieben Prozent nach unten. Der Medizintechnik-Konzern strich nach einem Gewinneinbruch die Dividende drastisch zusammen. Im MDax erlitten die Aktien von Hannover Rück Kursverluste von mehr als drei Prozent. Der Rückversicherer zollt dem Preiskampf in der Branche Tribut.

Die kräftig anziehenden Rohölpreise gaben den US-Börsen Auftrieb. Der Dow Jones notierte zum Schluss 1,1 Prozent höher bei 16 337 Punkten. Im Schlepptau steigender Ölpreise legten die Aktien der Ölkonzerne Exxon Mobil um 4,5 Prozent und Chevron um 3,8 Prozent zu.

Zu den größten Verlierern zählten Yahoo-Titel, die 4,7 Prozent an Wert verloren. Der kriselnde Internet-Pionier streicht nach einem Milliardenverlust rund 15 Prozent seiner Stellen.

© SZ vom 04.02.2016 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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