Aktienmärkte:Dax rutscht kurz vor Schluss ins Minus

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Zunächst sah es nach einem versöhnlichen Wochenabschluss aus, aber kurz vor Handelsende verließ die Anleger der Mut. Der Dax geht mit leichten Verlusten aus dem Handel.

Nach den kräftigen Vortagesverlusten hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag zunächst Auftrieb erhalten. Der Dax gewann in der Spitze gut ein Prozent, die Gewinne bröckelten im Handelsverlauf allerdings komplett wieder ab, so dass das Aktienbarometer die Börsensitzung 0,2 Prozent tiefer bei 10 820 Punkten beendete. Über die Woche summierte sich das Minus damit auf 4,2 Prozent. Am Donnerstag hatte die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Technologiekonzerns Huawei Sorgen geschürt, dass sich die Spannungen zwischen China und den USA weiter verschärfen und den Dax um 3,5 Prozent unter 11 000 Punkte gedrückt.

Experten gehen davon aus, dass die schwierigen Zeiten an der Börse noch lange nicht vorbei sind. "Die Nervosität auf dem Parkett bleibt hoch", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Und die Chancen auf eine Weihnachtsrally schwinden."

Fresenius enttäuschte schon zum zweiten Mal binnen weniger Wochen mit einer Gewinnwarnung. Die Papiere des Gesundheitskonzerns brachen um 17,7 Prozent ein. Seit der ersten Gewinnwarnung Mitte Oktober haben die Titel nun schon rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Fresenius kürzte wegen einer zuletzt schwächeren Geschäftsentwicklung und hoher Investitionen im kommenden Jahr seine Mittelfristziele für Umsatz und Gewinn. Die Aktien der Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care verloren 8,5 Prozent. Der Dialyse-Spezialist rechnet im kommenden Jahr nur mit einem in etwa stagnierenden Ergebnis. Auf der Gewinnerseite standen die Titel von Adidas mit einem Plus von einem Prozent. Sie reagierten auf eine Übernahme im Sportartikelsektor. Eine chinesische Investorengruppe will den finnischen Sportartikelhersteller Amer Sports für 4,6 Milliarden Euro kaufen. Ebenfalls zu den Favoriten zählte das Papier von Bayer mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent. Grund für den Kursgewinn waren Gerüchte, der US-Hedgefonds Elliott sei bei dem Pharma- und Chemiekonzern engagiert. An der Wall Street trübte sich die Stimmung weiter ein. Die wichtigsten US-Börsenindizes lagen zum Handelsende deutlich im Minus, der Dow Jones verlor 2,2 Prozent, damit belief sich sein Minus in der von Handelssorgen geprägten und wegen des Staatstrauertages für den verstorbenen ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush verkürzten Handelswoche auf knapp vier Prozent.

© SZ vom 08.12.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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