Aktienmärkte:Dax rutscht ab

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Von vorweihnachtlicher Ruhe keine Spur: Zuerst deutliche Gewinne, dann klare Verluste. Die Verunsicherung am Aktienmarkt angesichts fallender Ölpreise ist groß. Spaniens Börse geht nach den Parlamentswahlen auf Talfahrt.

Die anhaltende Talfahrt der Ölpreise sowie der wieder steigende Euro haben die Anlegern an den europäischen Aktienmärkten am Montag die verunsichert. Der deutsche Leitindex Dax gab bis zum Handelsende seine Gewinne von zwischenzeitlich beinahe zwei Prozent komplett wieder ab und beendete die Börsensitzung mit einem Minus von gut einem Prozent bei 10 498 Punkten. Rohöl der Nordseeölsorte Brent verbilligte sich weiter und kostete mit 36,04 Dollar je Fass so wenig wie zuletzt vor fast elfeinhalb Jahren. Während sich Autofahrer hierzulande über Dieselpreise von unter einem Euro freuen können, wird der Preisverfall an der Börse als schlechtes Omen für die Konjunktur gesehen. Schließlich spiegele er ja auch eine sinkende Nachfrage und damit schrumpfende Wirtschaftsaktivität wider, erklärte ein Händler.

Zu den Favoriten der Anleger im deutschen Leitindex gehörten einige Werte, die auf Jahressicht zu den stärksten Verlierern zählen: Die Titel der Versorger RWE und Eon verteuerten sich jeweils um mehr als zwei Prozent. Seit Jahresbeginn mussten sie wegen der Energiewende in Deutschland höhere Verluste als alle anderen Dax-Titel hinnehmen. Auch die angesichts des Skandals um gefälschte Abgaswerte gebeutelten Vorzugsaktien von Volkswagen gewannen ein knappes Prozent. Für die Lufthansa-Titel ging es an der Dax-Spitze um 2,9 Prozent nach oben - sie profitierten vom anhaltenden Verfall der Ölpreise.

Zu den größten Gewinnern im Technologieindex TecDax zählten die Aktien von SMA Solar. Die Entscheidung des US-Kongresses, die steuerliche Förderung von Investitionen in Solarstromanlagen fortzusetzen, ließ die Titel um 3,6 Prozent steigen. Im SDax sanken die Anteilsscheine von Hornbach Baumarkt nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 0,7 Prozent. Wegen des milden Herbsts war das Wintersortiment wenig nachgefragt.

Der Leitindex der Börse Madrid rutschte nach der Parlamentswahl um drei Prozent ab. Erstmals seit dem Ende der Franco-Diktatur in den 70er Jahren schafften es weder Konservative noch Sozialisten, sich eine Mehrheit zu sichern.

Die Kurse an den US-Börsen legten bis zum Handelsende zu. Der Dow Jones schloss 0,7 Prozent höher bei 17 252 Punkten. Wegen des sinkenden Ölpreises gaben die Anteilsscheine des Energiekonzerns Chevron 0,6 Prozent nach, die des Konkurrenten Exxon verloren 0,3 Prozent an Wert.

© SZ vom 22.12.2015 / cikr,amon,Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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