Aktienmärkte:Dax-Rally kommt ins Stocken

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Nach dem fulminanten Anstieg in der vergangenen Woche legen die Anleger eine kleine Verschnaufpause ein.

Nach der jüngsten Kursrally haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart zurück gehalten. Der Dax beendete am Montag den Handel etwas tiefer bei 11 190 Punkten, nachdem er in der vergangenen Woche 6,6 Prozent zugelegt hatte. "Der kleine Rücksetzer zum Wochenstart kommt wenig überraschend, nach den Aufschlägen der letzten fünf Handelstage ist eine kleine Verschnaufpause überfällig", kommentierte Börsenexperte Jens Klatt für JFD Brokers. Aktien der Lufthansa führten mit einem Abschlag von 1,9 Prozent die Dax-Verlierliste an. Der zuletzt stark gestiegene Ölpreis setzte den Aktien der Fluggesellschaft zu, da deren Geschäft durch teureren Treibstoff kostspieliger wird. Auf die Kosten der Aktien ging Börsianern zufolge aber auch ein Interview des Ryanair-Chefs, der darin niedrigere Preise in der Branche in Aussicht stellte. Gefragt waren dagegen die Titel des Versorgers RWE. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung durch die Credit Suisse und verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,4 Prozent. Analyst Vincent Gilles hob nach vier Jahren erstmals wieder seine Prognosen für die Entwicklung der Strompreise in Mitteleuropa an. Aktien von Stada legten im M-Dax um 10,5 Prozent zu. Der Generikahersteller hat offenbar das Interesse von Finanzinvestoren geweckt. Novartis aus der Schweiz hat womöglich ein Auge auf das Unternehmen geworfen, hieß es. Ansonsten richteten sich die Blicke der Anleger auf Italien mit den Herausforderungen der dortigen Bankenkrise. An der Börse in Mailand zogen Banca Monte dei Paschi um vier Prozent an. Das unter faulen Krediten leidende Institut will seinen Rekapitalisierungsplan fortsetzen. Außerdem könnte die italienische Regierung laut der Zeitungsberichten einen 14 Milliarden Euro schweren Fonds zur Rettung der Banken des Landes aufsetzen.

Zwei Tage vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank wollten die Anleger an der Wall Street kein großes Risiko eingehen. Nichtsdestotrotz legte der Dow Jones leicht zu und schloss bei 19 796 Punkten, so hoch wie noch nie zuvor.

Mit einem Kursrutsch von fast zehn Prozent erregten Viacom-Aktien Aufsehen. In der US-Medienbranche kommt es doch nicht zu einer Großfusion von Viacom und CBS. Mehrheitseigner National Amusements zog seinen Vorschlag für das Projekt zurück. Viacom entwickle sich unter neuer Führung in die gewünschte Richtung, teilte der Kinokettenbetreiber zur Begründung mit.

© SZ vom 13.12.2016 / Amon, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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