Dem deutschen Aktienmarkt hat es am Freitag weiter an klarer Dynamik gefehlt. Auch der schwache Euro konnte dem Dax nicht ins Plus verhelfen. Der deutsche Leitindex schloss 0,2 Prozent tiefer bei 10 665 Punkten. Mangels richtungsweisender Impulse knüpfte er zu Wochenschluss an seinen Zick-Zack-Kurs der vergangenen Handelstage an. Im Vergleich zur Vorwoche gewann das Börsenbarometer ein halbes Prozent hinzu.
Auf der Stimmung lastete auch die angespannte Lage in Italien. Dort steuert Ministerpräsident Matteo Renzi gut zwei Wochen vor dem wichtigen Verfassungsreferendum Umfragen zufolge auf eine Niederlage zu. Der Auswahlindex der Mailänder Börse fiel um 1,5 Prozent, so stark ging es an keiner anderen europäischen Börse nach unten. Vor allem italienische Bank-Aktien wurden verkauft. Größter Verlierer waren Banco Popolare mit einem Minus von 4,8 Prozent. Die italienischen Finanzhäuser schieben Schätzungen zufolge faule Kredite von 360 Milliarden Euro vor sich her und stehen besonders im Fokus der Finanzaufseher.
Bei den Einzelwerten hierzulande war die Nachrichtenlage eher dünn. Im Fokus standen vor allem die Aktien von Volkswagen, die zeitweise um knapp ein Prozent stiegen. Im Rahmen eines sogenannten "Zukunftspaktes" hat sich der Autohersteller mit dem Betriebsrat auf den Abbau von weltweit bis zu 30 000 Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren geeinigt. Der Pakt sieht zudem Einsparungen von jährlich 3,7 Milliarden Euro bis 2020 vor.
Im M-Dax setze sich die Aktie von Bilfinger mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent an die Spitze. Laut Manager Magazin will Bilfinger-Chef Tom Blades im Februar eine neue dreistufige Strategie vorstellen.
Auch die US-Börsen präsentierten sich ohne klar erkennbare Tendenz. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,2 Prozent im Minus bei 18 868 Punkten, während der Index der Technologiebörse Nasdaq zeitweise bei 5346 Punkten einen Rekordstand markierte. Unter den Einzelwerten stach Salesforce hervor. Die Aktien der Softwarefirma verteuerten sich um 3,4 Prozent, nachdem sie ihren Quartalsumsatz stärker als erwartet gesteigert hatte. Die Titel des Solarpanel-Hersteller Solar-City gaben leicht nach. Sie konnten von der Zustimmung der Aktionäre für die geplante Übernahme durch Tesla nicht profitieren. Der Elektroauto-Pionier will mit dem Zukauf in das Solarstrom-Geschäft einsteigen.