Aktienmärkte:Dax mit Abschlägen

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Die Euphorie über den Wahlsieg Donald Trumps ist an den Börsen verflogen. Der neue US-Präsident verunsichert die Investoren mit seinen Äußerungen. Was er eigentlich will, ist unklar. Der Start in die neue Handelswoche ist holprig.

Der deutsche Aktienmarkt ist angesichts der Unsicherheit über die US-Wirtschaftspolitik unter Donald Trump holprig in die neue Woche gestartet. Der neue US-Präsident hatte bei seiner Antrittsrede vor dem Wochenende abermals mögliche Handelsschranken zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft ins Spiel gebracht. Zudem gab es wenig Konkretes zu seinen Plänen, die Konjunktur weiter anzukurbeln. All das belastete den Dollar und verlieh dem Euro im Gegenzug Rückenwind. Ein starker Euro kann aber die Exportindustrie der Euro-Zone belasten, weil dann ihre Produkte aus Sicht des Auslands teurer werden.

Der Dax gab am Montag um 0,7 Prozent auf 11 546 Punkte nach. Die Euphorie über die vagen Pläne Trumps, die den Aktienmärkten Ende 2016 eine Jahresendrally beschert hatte, scheint damit zumindest vorerst vorbei. Börsianern zufolge muss er nun liefern.

Klarer Favorit im Dax waren die Volkswagen-Papiere. Analysten äußerten sich positiv zur Profitabilität des Autoherstellers. Die Aktien zogen daraufhin um über drei Prozent an. Für die Anteilsscheine von Merck ging es derweil um 1,4 Prozent nach unten. Der Chemie- und Pharmakonzern rechnet laut einem Zeitungsbericht bei der lukrativen Krebsarznei Erbitux in diesem Jahr mit einer Stagnation des Umsatzes.

Auch andere europäische Pharmawerte blieben unter Verkaufsdruck, nachdem Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen noch am Wochenende die US-Gesundheitsreform Obama-Care per Erlass aufgeweicht hatte. Der europäische Branchenindex fiel um 0,8 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Tief. Im Tec-Dax zählten Medigene mit minus vier Prozent und Stratec Biomed mit einem Abschlag von zwei Prozent zu den größten Verlierern. Die vor allem in den USA tätige Dialysefirma FMC gaben 0,9 Prozent nach.

In Mailand standen Generali im Fokus: Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die Allianz im Zuge eines Einstiegs der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo Teile des kleineren italienischen Konkurrenten übernehmen. Analysten und Händler äußerten sich zwar skeptisch. Doch dessen ungeachtet stiegen Generali um 3,6 Prozent. Allianz gaben dagegen 1,2 Prozent nach.

Auch die Anleger an der Wall Street hielten sich aus Furcht vor einer protektionistischen Handelspolitik der neuen US-Regierung zurück. Der amerikanische Leitindex Dow Jones ging etwas tiefer bei 19 800 Punkten aus dem Handel.

© SZ vom 24.01.2017 / cikr,dpa,Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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