Aktienmärkte:Dax kommt nicht vom Fleck

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Viele Anleger gehen vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed am Abend kein Risiko ein. Der Dax bewegt sich am Mittwoch in engen Grenzen.

Vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed am Abend haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Der Dax bewegte sich am Mittwoch nur wenig und notierte zum Schluss bei 15 711 Punkten und damit 0,1 Prozent tiefer als am Vortag. Das zu Wochenbeginn erreichte Rekordhoch von 5 803 Zählern bleibt damit aber weiter in Reichweite.

Unter Druck gerieten insbesondere Aktien aus der Automobilbranche. Mit Kursverlusten von 0,2 bis 1,5 Prozent gehörten BMW, Continental, Volkswagen und Daimler zu den schwächsten Dax-Werten. Wegen des branchenweiten Chipmangels schalten Volkswagen und Daimler in einigen ihrer Werke auf Kurzarbeit. Die Autoindustrie hat damit zu kämpfen, dass die Halbleiterhersteller seit Ausbruch der Corona-Krise vorrangig Computerbauer und Anbieter von Unterhaltungselektronik mit Speicherchips bedienen. Die Papiere des Softwarekonzerns SAP gaben nach einem trüben Ausblick des US-Konkurrenten Oracle 1,2 Prozent nach. Oracle erhöht die Investitionen in sein Cloud-Computing-Geschäft, weswegen die Gewinnprognose des Unternehmenssoftware-Herstellers für das Quartal unter den Erwartungen der Börsianer lag. Oracle-Aktien verloren in New York 5,7 Prozent.

Ein trüberer Kapitalmarktausblick der US-Bank Citigroup machte auch Anleger der Deutschen Bank vorsichtiger. Die Aktien des Instituts verloren 2,3 Prozent und waren damit größter Dax-Verlierer. Citi-Finanzchef Mark Mason warnte auf einer Konferenz vor Ertragseinbußen im Investmentbanking - die Deutsche Bank ist stark von diesem Geschäft abhängig. Aktien des Medizintechnik-Anbieters Eckert & Ziegler sackten nach einem negativen Analystenkommentar als einer der größten Verlierer im S-Dax um 6,7 Prozent ab. Die DZ Bank hatte ihre Bewertung nach der jüngsten Rally von "Halten" auf "Verkaufen" gesenkt. An der Wall Street fielen alle drei Hauptindizes, nachdem die US-Notenbank eine Erklärung nach ihrer geldpolitischen Sitzung veröffentlicht hatte. Darin zog sie ihre Prognosen für die ersten Zinserhöhungen nach der Pandemie in das Jahr 2023 vor. Der Dow Jones schloss 0,8 Prozent tiefer, Der S&P 500 gab ein halbes Prozent nach, während der Nasdaq Composite 0,3 Prozent verlor.

© SZ vom 17.06.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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