Aktienmärkte:Dax fällt wegen Sorgen um Chinas Wirtschaft

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Monatelang war Ruhe. Jetzt ist Chinas schwächelnde Wirtschaft wieder Thema auch am deutschen Aktienmarkt - denn viele heimische Unternehmen machen Geschäfte mit dem Reich der Mitte.

Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und haben am Donnerstag auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt getrübt. Der Dax rutschte zeitweise unter die Marke von 10 400 Punkten, holte zum Schluss etwas auf und ging ein Prozent tiefer bei 10 414 Punkten aus dem Handel. Vorangegangen waren bereits zwei Verlusttage des Leitindex.

Die am Donnerstag vorgelegten chinesischen Außenhandelszahlen fielen überraschend schwach aus und entfachten neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft. So waren die Ausfuhren in Dollar gerechnet im September um zehn Prozent eingebrochen. Auch an vielen asiatischen Börsen ging es entsprechend abwärts.

Erneut gerieten die Finanzwerte unter Druck. Zu den Schlusslichtern in Dax und Euro-Stoxx-50 zählten Banken- und Versicherungsaktien wie Axa und Allianz mit Abschlägen von 2,3 beziehungsweise 3,4 Prozent. Deutsche Bank und der Commerzbank fielen um vier und knapp drei Prozent. Lufthansa-Aktien, die in den vergangenen fünf Handelstagen über sechs Prozent gewonnen hatten, verbilligten sich um fast drei Prozent. Der Rivale Cathay Pacific hatte vor einem schwächeren zweiten Halbjahr gewarnt und damit seine Aktionäre in Hongkong vergrault. Die Aktien fielen dort um knapp fünf Prozent. Die Anleger griffen bei Südzucker zu. Die Aktien verbesserten sich nach Vorlage der endgültigen Halbjahreszahlen um 1,5 Prozent und zählten zu den größten Gewinnern im M-Dax. Europas größter Zuckerproduzent erwarte im laufenden dritten Quartal ein deutlich höheres operatives Ergebnis, hoben Analysten von Independent Research hervor. Seinen Einstand an der Frankfurter Börse feierte der deutsch-niederländische Arzneimittel-Versender Shop Apotheke. Titel des Unternehmens mit Sitz in Venlo stiegen in der Spitze auf 30,30 Euro. Der Ausgabepreis lag bei 28 Euro.

In Amsterdam stürzten die Anteilsscheine von Tom Tom um knapp acht Prozent ab. Der Navi-Hersteller hatte gewarnt, der Umsatz im dritten Quartal sei schwächer als gedacht ausgefallen. Daher werde die Erlösprognose für das Gesamtjahr auf 980 Millionen Euro von 1,05 Milliarden Euro gesenkt.

Die Vorzeichen an den US-Börsen waren ebenfalls negativ. Dort belastete die Aussicht auf eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr die Kurse. Der Leitindex Dow Jones beendete den Handel 0,3 Prozent tiefer bei 18099 Punkten.

© SZ vom 14.10.2016 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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