Aktienmärkte:Dax fällt unter 12000 Punkte

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Immer mehr Anleger halten sich mit Aktienkäufen zurück. Das Papier des Dax-Absteigers Commerzbank verliert weiter an Wert.

Von Christina Kramer, dpa, Reuters

Erstmals seit Anfang April ist der Dax am Donnerstag unter die Marke von 12 000 Punkten gerutscht. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex 0,7 Prozent im Minus bei 11 955 Punkten. Die zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Risiken vergraulen immer mehr Anleger aus dem Aktienmarkt. Die Auftragseingänge für die deutsche Industrie sanken im Juli überraschend und zudem deutlich. Hauptthema bleiben allerdings der internationale Handelskonflikt und die Währungskrisen in einigen Schwellenländern. Zudem befeuerte das im Juli erneut gestiegene US-Handelsdefizit die Sorgen.

Bei den Aktienwerten stand die Commerzbank im Vordergrund. Das Dax-Gründungsmitglied steigt zum 24. September aus der ersten deutschen Börsenliga ab. Das Geldhaus muss seinen Platz für den Online-Zahlungsabwickler Wirecard räumen. Dessen Aktien stiegen im Tec-Dax zeitweise um mehr als drei Prozent, Commerzbank-Titel gaben dagegen 2,3 Prozent nach.

An der Spitze des Dax standen die Papiere des Versorgers RWE mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent. Sie profitierten von einer positiven Branchenstudie. Zudem habe RWE sich nach eigenen Angaben mit der Firma German LNG Terminal auf einen Kapazitätsvertrag für das erste deutsche Flüssiggas-Terminal geeinigt, der dem Versorger einen Zugang zu einem erheblichen Anteil an der jährlichen Kapazität des geplanten Terminals garantiere. Dagegen fanden sich die Anteile von Infineon - wie bereits am Vortag - unter den größten Verlierern. Sie gaben im Sog der sich eintrübenden Stimmung für die Technologiebranche in den USA um weitere 1,9 Prozent nach. Schlusslicht bei den Standardwerten waren die Titel von Bayer, für die es um 4,6 Prozent abwärts ging. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte am Mittwoch zur Zahlenvorlage vor allem mit seinem neuen Jahresausblick enttäuscht.

Ein starkes Halbjahresergebnis und angehobene Gesamtjahresziele schoben die Papiere von Safran um 6,3 Prozent nach oben. Der französische Triebwerkshersteller ersetzt zudem Ende des Monats die Deutsche Bank im wichtigen Euro-Stoxx-50-Index. An der Wall Street schloss der Dow Jones 0,1 Prozent höher bei 25 996 Punkten. Bei den US-Einzelwerten standen vor allem Technologiewerte unter erneutem Verkaufsdruck. Mit Kursverlusten von bis zu 5,8 Prozent gehörten Facebook und Twitter zu den größten Verlierern.

© SZ vom 07.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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