Aktienmärkte:Dax fällt unter 11000 Punkte

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Die Furcht der Investoren vor einer Eskalation des Handelsstreits lässt den Dax auf ein Zwei-Jahres-Tief fallen.

Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China haben am Donnerstag weltweit die Aktienmärkte stark belastet. Auslöser für die Kursverluste war die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Die USA drängten Kanada zur sofortigen Auslieferung der Tochter von Huawei-Gründer Ren Zhengfei. Bereits vor Börseneröffnung in Europa gaben die Kurse an den asiatischen Handelsplätzen deutlich nach. In Tokio fiel der Nikkei 225 um knapp zwei Prozent, der Index der Börse Shanghai gab um 1,7 Prozent nach. Noch schlechter sah es in Europa aus. Der Dax sackte erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 11 000 Punkten und ging mit einem Abschlag von 3,5 Prozent auf 10 810 Punkte aus dem Handel. Der Euro Stoxx 50 verlor 3,7 Prozent auf 3034 Zähler. "Der Traum von einer Jahresendrallye könnte geplatzt sein", sagte Marktanalyst Salah Bouhmidi vom Brokerhaus DailyFX. "Die Risiken nehmen nicht ab, ganz im Gegenteil, es kommen immer mehr dazu.

Die Angst im Markt ist wieder groß." Im Dax zogen sich die Kursverluste durch alle Branchen. Bei den Autowerten fielen Daimler-Aktien mit einem Minus von 6,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Papiere von Volkswagen gaben um 3,1 Prozent nach, BMW um 2,8 Prozent. Die Autobauer, für die China ein wichtiger Absatzmarkt ist, hatten zuletzt besonders empfindlich auf die Handelsstreitigkeiten reagiert. Vonovia-Aktien entzogen sich dem negativen Markttrend und waren mit plus 1,3 Prozent einziger Dax-Gewinner. Für den größten deutschen Immobilienkonzern laufen die Geschäfte dank steigender Mieten in den Metropolen und weiterer Zukäufe gut.

Nach der Vorlage des neuen Fünfjahresplans brachen die Papiere des Kohlefaserspezialisten SGL Carbon im S-Dax um 19,4 Prozent ein. Experten missfiel besonders, dass SGL für das kommende Jahr nur ein in etwa stabiles operatives Ergebnis anpeilt. Die Aktien des Verkehrstechnikkonzerns Vossloh legten dagegen wegen eines weiteren Großauftrags aus China um zwei Prozent zu.

Auch an der Wall Street ging es zunächst steil bergab. Bis zum Schluss machten die wichtigsten Indizes jedoch ihre Verluste zum größten Teil wieder wett. Der Dow Jones ging mit minus 0,3 Prozent aus dem Handel.

© SZ vom 07.12.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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