Aktien:Dax und Dow Jones erneut mit Verlusten

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Die Furcht vor einem Konjunktureinbruch drückt nach wie vor die Stimmung der Anleger an den Börsen. Die Papiere des Onlinehändlers Zalando stehen wegen einer Gewinnwarnung im Fokus.

Aus Furcht vor einer Abkühlung der Konjunktur trennten sich die Anleger an den europäischen Börsen erneut von ihren Aktien. Der Dax gab 0,9 Prozent auf 10 772 Punkte nach. Die Hoffnung auf Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung verhinderten allerdings größere Verluste. Die Regierung in Peking will das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft 2019 "in einer vernünftigen Spanne" halten. Dies sei nur durch höhere Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik zu erreichen, sagte Anlagestratege Wang Shenshen vom Research-Haus Tokai Tokyo. Außerdem wuchs wegen der anstehenden geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank Fed an diesem Dienstag und Mittwoch die Anspannung.

Bei den Unternehmen sorgte eine Gewinnwarnung des britischen Online-Modehändlers Asos für Unruhe. Die Firma kassierte ihre Wachstumsziele für das Geschäftsjahr 2018/2019. Die Aktien fielen daraufhin um mehr als 40 Prozent. Die hierzulande im M-Dax notierten Papiere des Asos-Konkurrenten Zalando gerieten in den Abwärtsstrudel und stürzten zeitweise um knapp 18 Prozent ab.

Die Titel von Innogy fielen 1,2 Prozent. Nach der Absage des britischen Versorgers SSE an eine Vertriebsfusion mit der Innogy-Sparte Npower kappte der deutsche Energiekonzern teilweise seine Jahresziele. Im Dax litt die Eon-Aktie mit minus 2,9 Prozent wegen der vor einiger Zeit mit RWE beschlossenen Neuaufteilung der Innogy-Geschäftsfelder. Dadurch geht der Vertriebsbereich von Innogy an Eon über.

Kursverluste von Einzelhändlern und Krankenversicherern bescherten an der Wall Street dem Dow Jones ein Minus von 2,1 Prozent. Die Gewinnwarnung von Asos warf auch hier die Frage auf, wie stark das Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels ausfallen werde. Mit einem Kursrutsch von 4,5 Prozent waren Amazon-Aktien besonders betroffen. Titel des Krankenversicherers United-Health gaben 2,6 Prozent nach. Auslöser war, dass ein Richter in Texas die Gesundheitsreform Obamacare als nicht verfassungskonform eingestuft hatte, weil damit Bürger zum Abschluss einer Krankenversicherung gezwungen würden. Wegen des Berichts über mit Asbest verseuchtes Babypuder verloren Johnson & Johnson drei Prozent. Offenbar wusste der Penaten-Babypflege-Hersteller schon seit Jahrzehnten von der Existenz des gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffes in seinen Pudern.

© SZ vom 18.12.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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