Aktienmärkte:Dax bewegt sich wenig

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Die erneute Zuspitzung im Nordkorea-Konflikt bereitet den Anlegern Sorgen. Ein schwächerer Euro stützt den Dax.

Spannungen im Fernen Osten haben den Anlegern am Dienstag Kummer bereitet. Ein schwächerer Euro stützte indes die Kurse. Da dieser Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger macht, blieben größere Rücksetzer aus. Der Dax beendete den Handelstag geringfügig höher bei 12 605 Punkten. Gegen größere Kursgewinne sprach nach Ansicht vieler Beobachter nach wie vor der Konflikt um Nordkorea. Am Vortag hatten sich das Regime in Pjöngjang und die USA erneut einen rhetorischen Schlagabtausch geliefert. Bei den Unternehmen stand Thyssenkrupp im Fokus. Der Konzern, der erst vor wenigen Tagen die Fusion seines Stahlgeschäfts mit dem indischen Rivalen Tata angekündigt hatte, erhöhte sein Grundkapital um zehn Prozent. Thyssenkrupp erzielte durch die Ausgabe von 56,6 Millionen Aktien zu je 24,30 Euro je Stück einen Bruttoerlös von knapp 1,4 Milliarden Euro. Mit dem zusätzlichen Geld will der Konzern das Wachstum im Industriegütergeschäft forcieren. Der Schritt kam nicht unerwartet, so dass der Aktienkurs zeitweise sogar etwas zulegte. Zuletzt notierten die Papiere leicht im Plus.

Die Titel von Europas größter Kupferhütte Aurubis führten im M-Dax mit einem Minus von sieben Prozent die Verliererliste an. Die Analysten des Bankhauses Lampe haben das Kursziel deutlich gesenkt und ihr Rating für die Aktien zurückgestuft. Die große Kupfer-Party neige sich dem Ende entgegen, und die Preise für die Verarbeitung des Rohstoffs gerieten unter Druck. Ganz oben im M-Dax standen die Papiere der Deutsche Wohnen. Die Immobiliengesellschaft brachte eine Wandelschuldverschreibungen über 800 Millionen Euro an den Markt. Mit der Maßnahme finanziert sich das Unternehmen günstiger. Die Aktien legten um mehr als drei Prozent zu.

Im S-Dax kletterten die Aktien des Online-Essenslieferdienstes Delivery Hero um 3,9 Prozent nach oben. Der Umsatz der Lieferfirma kletterte im ersten Halbjahr um 66 Prozent auf knapp 247 Millionen Euro. Der Verlust vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich von Januar bis Juni um 54 Prozent auf 45,3 Millionen Euro.

Auch an den US-Börsen sorgte der Konflikt mit Nordkorea für Zurückhaltung. Der Dow Jones schloss kaum verändert. Bei einigen Technologiewerten nutzten die Anleger die jüngsten Kursverluste zum Wiedereinstieg. So erholte sich die zuletzt gebeutelte Apple-Aktie um knapp zwei Prozent.

© SZ vom 27.09.2017 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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