Aktienmärkte:China-Crash zieht Dax weiter nach unten

Lesezeit: 1 min

Ein erneuter Kurseinbruch an den chinesischen Aktienmärkten drückt die Börsenkurse rund um den Globus nach unten. Besonders betroffen sind die Aktien der deutschen Autohersteller.

Der erneute Kursrutsch in China hat sich am Donnerstag auf die Weltbörsen ausgebreitet und auch den Dax mit in die Tiefe gerissen. Der deutsche Leitindex fiel bereits nach dem Auftakt deutlich unter die Marke von 10 000 Punkten und rutschte danach weiter ab. Zum Handelsschluss stand der Dax mit 2,3 Prozent im Minus bei 9980 Punkten. Hintergrund der andauernden Turbulenzen ist die Befürchtung, dass die chinesische Wirtschaft abstürzt. Der Dax liegt nun an vier Handelstagen in Folge im Minus. Zusammen mit dem Kurssturz zum Jahresauftakt hat das wichtigste deutsche Börsenbarometer gut acht Prozent an Wert verloren. Zusätzlich belastend wirkten auf die Börsen auch Nachrichten von der US-Notenbank Fed. Laut dem Protokoll der vergangenen Sitzung ist die Zinshebung im Dezember für mehrere Mitglieder eine enge Entscheidung gewesen. Offenbar gehen einige Fed-Mitglieder davon aus, dass sich die US-Wirtschaft nur langsam erholt.

Im Dax fand sich kein einziger Wert auf der Gewinnerseite. Besonders betroffen waren die Auto-Aktien. Deren Aktionäre steigen angesichts der Sorgen über eine Wirtschaftsschwäche in China aus. Die Papiere waren bereits nach mauen US-Absatzzahlen am Vortag unter Druck geraten. Die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen waren am Donnerstag mit Verlusten von zeitweise knapp fünf Prozent die größten Verlierer im Dax. Als weltweit größter Automarkt ist China für die deutschen Hersteller enorm wichtig. Auf den Volkswagen-Aktien lastet neben diesen Sorgen zusätzlich der Skandal um manipulierte Abgastests. So reichte die US-Regierung jüngst Klage ein, was zu wilden Spekulationen über die Höhe drohender Strafzahlungen führte. Zudem muss VW laut einem Pressebericht in den USA voraussichtlich 115 000 der von den Abgas-Manipulationen betroffenen Autos zurücknehmen. Mitgerissen wurden auch die Aktien von Auto-Zulieferern wie Continental, Norma und Leoni. Am MDax-Ende büßten die Papiere von Rheinmetall mehr als fünf Prozent ein.

Der Absturz der chinesischen Börsen drückte auch die Börsen an der Wall Street deutlich ins Minus. Der Dow Jones schloss mehr als zwei Prozent im Minus bei 16 514 Punkten. Abermals auf dem Verkaufszettel stand die Apple-Aktie angesichts anhaltender Spekulationen über eine geringere iPhone-Nachfrage. Sie fiel um 4,2 Prozent.

© SZ vom 08.01.2016 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: