Aktienmärkte:Brexit-Sorgen bremsen den Dax aus

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Viele Anleger halten sich wegen der Brexit-Regierungskrise in London zurück. Der Dax kommt kaum vom Fleck. An der Pariser Börse sorgt Renault für Aufsehen. Die Aktien des Autobauers brechen ein.

Die Brexit-Regierungskrise in London hat zum Wochenauftakt die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax fiel um 0,9 Prozent auf 11 245 Punkte. "Die Bedrohung bleibt, die Regierung in London könnte fallen und damit die Planungssicherheit für den Brexit", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. "Das könnte einiges durcheinanderbringen".

Neben dem Brexit belasten auch der schwelende Streit um den italienischen Haushalt und der Handelskonflikt die Märkte.

Für Aufsehen an der Börse in Paris sorgten Ermittlungen gegen Renault-Chef Carlos Ghosn in Japan. Der Manager, der auch den Verwaltungsräten der Autobauer Nissan und Mitsubishi vorsitzt, steht im Verdacht, Gelder veruntreut und Finanzmarktregeln missachtet zu haben. Inzwischen wurde Ghosn verhaftet. Zeitweise brachen Renault-Aktien um mehr als 15 Prozent ein, zuletzt lagen sie um 9,1 Prozent im Minus.

Im Dax war die Aktie des Industriegaseherstellers Linde mit plus 2,4 Prozent der Spitzenreiter. Dank der Fusion mit dem Wettbewerber Praxair aus den USA sei eine "exzellente Kombination" entstanden, die künftig substanziell wertschaffend wirken dürfte, schrieb Analyst Tim Jones von der Deutschen Bank. Die Volkswagen-Aktien legten an zweiter Stelle um knapp zwei Prozent zu, nachdem der Autobauer die Margenziele auf Konzernebene sowie für die Marken VW, Audi und Porsche für die Jahre 2020/2025 bestätigt hatte.

An der M-Dax-Spitze legten die Papiere von 1&1 Drillisch um knapp sechs Prozent zu. Börsianer verwiesen darauf, dass der endgültige Entwurf der Bundesnetzagentur für die Vergabe der neuen Frequenzen für schnellen Mobilfunk (5G) besser als zuvor ausfalle für einen potenziellen vierten Netzbetreiber wie 1&1 Drillisch.

Außerhalb der Indizes zogen die Papiere von Lotto24 um 4,4 Prozent an. Der Glücksspielanbieter Zeal Network will den Online-Lotterievermittler übernehmen. Zeal Network-Aktien sackten um mehr als zehn Prozent ab.

An der Wall Street verlor der Dow Jones um 1,6 Prozent auf 25 018 Punkte. Bei den Einzelwerten belastete Apple die Stimmung. Einem Medienbericht zufolge hat der Technologiekonzern wegen einer schwächelnden Nachfrage seiner jüngsten Modelle die Produktion gekürzt. Apple-Aktien fielen um 3,9 Prozent.

© SZ vom 20.11.2018 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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