Aktienmärkte:"Börsenschreck" Trump treibt Anleger vor sich her

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Donald Trump gilt unter den Börsianern nicht unbedingt als Wunschkandidat. Die Anleger verkaufen lieber.

Die Furcht der Anleger vor einem künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat die internationalen Börsen am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Der Dax baute seine Vortagesverluste aus und verlor bis zum Handelsschluss 1,5 Prozent auf 10 371 Punkte. "Die Wiederauferstehung Trumps in den Umfragen so kurz vor der Wahl hat Investoren ernsthaft erschüttert", sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Brokerhaus Oanda. Die Kursentwicklung der vergangenen 24 Stunden zeige, dass sie einen Sieg der Trump-Kontrahentin Hillary Clinton bevorzugen würden, weil diese für Kontinuität stehe. Trump gilt dagegen wegen seiner Unberechenbarkeit als "Börsenschreck".

Im Dax gehörten Autobauer nach schwachen US-Absatzzahlen zu den großen Verlierern. Volkswagen hat im Zuge des Abgas-Skandals in Übersee weiter an Boden verloren, aber auch BMW gerät zunehmend unter Druck. Die Papiere des Münchener Autobauers waren mit einem Abschlag von 3,7 Prozent die größten Verlierer im Dax. Hohe Verluste erlitten auch die Finanzwerte. Aktien der Deutschen Bank notierten 2,8 Prozent im Minus. Commerzbank gaben 3,1 Prozent nach.

Bei der Lufthansa standen die Zukunftsaussichten im Mittelpunkt, zumal die Fluglinie an ihrem Frankfurter Basisflughafen neue Konkurrenz durch den Billigflieger Ryanair bekommt. Die Aktien pendelten sich nach wechselhaftem Verlauf mit mehr als zwei Prozent im Minus ein. Anleger machten auch bei Fraport-Aktien Kasse und drückten den Kurs nach vier Prozent Gewinn am Vorabend um 2,9 Prozent. Ryanair-Titel stiegen in Dublin um 0,4 Prozent.

Hugo Boss zählten mit einem Plus von rund vier Prozent im M-Dax zu den Top-Favoriten. Der Gewinnrückgang im dritten Quartal sei weniger stark als befürchtet ausgefallen, sagten Händler. In Kopenhagen brachen die Titel von Moeller-Maersk zeitweise um knapp zehn Prozent ein. Der Gewinn der weltgrößten Container-Reederei fiel um 44 Prozent - stärker als von Anlegern erwartet.

Das doch wieder enge Rennen um die US-Präsidentschaft machte die Anleger an der Wall Street auch am Mittwoch nervös. Zudem drückte ein starker Ölpreis-Rückgang auf die Kurse. Auf den Entscheid der US-Notenbank, die Zinsen zunächst unverändert zu belassen, reagierten die Kurse indes kaum. Der Dow Jones der Standardwerte lag zum Handelsschluss 0,4 Prozent tiefer bei 17 959 Punkten.

© SZ vom 03.11.2016 / amon , Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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