Aktienmärkte:Bei Dax-Anlegern überwiegt die Skepsis

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Nach der jüngsten Kursschwäche berappelt sich der deutsche Leitindex und liegt zeitweise im Plus. Schwächelnde Konjunkturzeichen lassen die Gewinne wieder abschmelzen.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Dienstag nach der jüngsten Kursschwäche erneut zurückgehalten. Zwar schaffte es der Dax nach einem schwachen Start zeitweise sogar ins Plus, letztendlich überwog dennoch die Skepsis und der deutsche Leitindex beendete die Börsensitzung mit einem Abschlag von 0,3 Prozent auf 10 741 Punkte. Unter anderem belastete der viel beachtete Ifo-Index die Stimmung der Investoren. Genährt wurde der Konjunkturpessimismus zudem von der Rede des chinesischen Präsidenten Xi Jinping anlässlich des 40. Jahrestags der Marktliberalisierung. Börsianer äußerten sich enttäuscht, dass Xi kein neues Konjunkturprogramm angekündigt habe.

Auch in den deutschen Chef-Etagen war die Stimmung vor dem Fest gedrückt. Der Ifo-Index fiel den vierten Monat in Folge - auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Das Wachstum werde 2018 wohl noch akzeptabel ausfallen, sagte Uwe Burkert, Chef-Volkswirt der LBBW. "Aber für 2019 muss man sich zunehmend Sorgen machen."

Der Preisverfall des Rohöls machte den Ölkonzernen zu schaffen. Der europäische Branchenindex fiel um 1,5 Prozent. Zu den größten Verlierern zählte hier Royal Dutch Shell mit einem Kursminus von 1,7 Prozent. Profiteure des fallenden Ölpreises waren dagegen die Fluggesellschaften, für die Kerosin der größte Kostenfaktor ist. Die Aktien von Lufthansa verteuerten sich an der Dax-Spitze um 1,9 Prozent.

Bei der Telekom waren Fortschritte bei den Fusionsplänen von T-Mobile US mit dem Konkurrenten Sprint kein positiver Kurstreiber. Die Aktie gab ein halbes Prozent nach, obwohl der Zusammenschluss eine erste wichtige regulatorische Hürde nahm. In der zweiten Reihe gab es größere Kursbewegungen, die vor allem von Studien getrieben wurden. Im M-Dax sanken die Anteile von Nemetschek um fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit April, was Händler mit einer Abstufung durch die Experten von Kepler Cheuvreux begründeten. Pfeiffer Vacuum sackten im S-Dax um mehr als sechs Prozent ab, nachdem die britische Investmentbank HSBC den Hersteller von Vakuumpumpen abgestuft hatte.

An der Wall Street nutzten die Anleger die jüngsten Verluste zum Wiedereinstieg. Der Dow Jones beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei 23 676 Punkten.

© SZ vom 19.12.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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