Aktienmärkte:Autozulieferer mit Sorgen

Lesezeit: 1 min

Die Kauflaune der Anleger ist zum Wochenschluss getrübt. Dafür verantwortlich ist unter anderem die Gewinnwarnung des Roboterherstellers Kuka, die die gesamte Branche belastet.

Die Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Zollkonflikts zwischen China und den USA hat zum Wochenschluss die Kauflaune der Anleger getrübt. Der deutsche Leitindex Dax lag am Freitag zum Handelsschluss bei 10 887 Zählern und damit 0,3 Prozent tiefer als am Vortag. Christian Henke vom Brokerhaus IG konstatierte, die Marktteilnehmer warteten immer noch auf eine Vereinbarung zwischen den beiden Wirtschaftsmächten USA und China. "Bleibt sie aus, könnte dies die Finanzmärkte wieder in tiefere Kursgefilde schicken." Nach Tagen mit deutlichen Kursgewinnen war an den Börsen zuletzt etwas Ernüchterung eingekehrt, weil konkrete Ergebnisse aus der jüngsten Gesprächsrunde zur Beilegung des Handelsstreits bislang nicht veröffentlicht wurden.

Getrübt wurde die Stimmung der Anleger insbesondere durch eine erneute Gewinnwarnung von Kuka. Der Roboterhersteller ist zwar seit dem Verkauf nach China in keinem großen Index mehr vertreten, allerdings könnte der schwächere Ausblick auf die ganze Branche übertragen werden. Unter anderem wegen einer schwächeren Nachfrage aus der Autobranche brach der Gewinn von Kuka ein. Die Aktien verloren zeitweise gut zehn Prozent an Wert. Dies setze anderen Autozulieferern zu, sagten Börsianer. Papiere von Firmen wie Continental oder Leoni fielen um bis zu 4,5 Prozent. Auch bei den Autobauern selbst drückten die Anleger trotz höherer Absatzzahlen auf den Verkaufsknopf. Aktien von Daimler, Volkswagen und BMW verloren zwischen 0,8 und 1,9 Prozent.

Dem Negativtrend entziehen konnten sich dagegen die Aktien des Scheinwerferherstellers Hella. Der Konzern bestätigte seine bisherige Prognose. Die Titel standen mit einem Plus von 5,1 Prozent an der M-Dax-Spitze. Weiter nach oben ging es für die Anteilsscheine von Südzucker. Nach den am Vortag vorgelegten Quartalszahlen und dem darauf erfolgten Kurssprung von acht Prozent sorgte nun ein positiver Analystenkommentar für Gewinne von mehr als vier Prozent.

Auch an den US-Börsen waren die Anleger nicht in Kauflaune. Der Dow Jones schloss kaum verändert bei 23 996 Punkten. Für die Papiere von GM ging es dagegen um 7,1 Prozent nach oben. Der Autobauer stellte für das abgelaufene Jahr einen Gewinn über den bisherigen Erwartungen in Aussicht und peilt 2019 einen weiteren Anstieg an.

© SZ vom 12.01.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: