Aktienmärkte:Anleger scheuen das Risiko

Lesezeit: 1 min

Angesichts des hohen Kursniveaus nehmen viele Anleger weiter Gewinne mit. Das drückt den Dax ins Minus. Gegen den Trend stemmt sich die Deutsche Telekom, deren Titel zu den wenigen Gewinnern im Leitindex zählen.

Beim Dax ist nach seinem Rekordhoch und den anschließenden Gewinnmitnahmen erst einmal die Luft raus. Zum Handelsschluss am Mittwoch lag der deutsche Leitindex 0,3 Prozent tiefer bei 12 774 Punkten. Offenbar scheuten die Anleger auf dem hohen Bewertungsniveau die Gefahr eines Rückschlags, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Am Dienstag hatten die Anleger nach dem Erreichen einer neuen Dax-Bestmarke von 12 951 Punkten Kasse gemacht. Dazu hatte der deutliche Rutsch der Ölpreise die Stimmung belastet.

Etwas besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich die Aktien der Deutschen Telekom. Sie profitierten von einem Zeitungsbericht über Pläne, die Mobilfunktochter T-Mobile US mit dem amerikanischen Branchenkollegen Sprint zusammenlegen. Zudem hat sich die Telekom von der verbliebenen Beteiligung an dem Onlineplattform-Betreiber Scout 24 getrennt und mit dem Aktienverkauf 321 Millionen Euro eingenommen.

Im Index der mittelgroßen Unternehmen stand der Online-Modehändler Zalando auf der Verliererseite. Nach dem gestrigen Rekordhoch und den anschließenden Gewinnmitnahmen ging es nun um ein weiteres Prozent bergab. Schuld daran war Beobachtern zufolge Amazon. Nachdem der Online-Händler jüngst mit der Übernahme von Whole Foods für viel Unruhe in der Lebensmittelbranche gesorgt hatte, richtet sich sein Fokus nun auch auf Bekleidung. In den USA bietet Amazon seinen Prime-Kunden mit "Prime Wardrobe" eine neue Möglichkeit, Mode zur Anprobe nach Hause zu bestellen.

Am Tec-Dax-Ende büßten die schon zuletzt gebeutelten Aktien von Nordex 5,7 Prozent an Wert ein. Hier belastete eine negative Studie. Die australische Investmentbank Macquarie hatte ihr Kursziel gesenkt und ihre Verkaufsempfehlung bestätigt. Sie befürchtet, dass der Auftragseingang des Windturbinenherstellers im laufenden Jahr enttäuscht.

Die US-Börsen fanden keine klare Richtung. Auf die Stimmung drückte der erneute Verfall der Ölpreise und die möglichen negativen Folgen. Der Dow Jones notierte zum Handelsschluss 0,3 Prozent im Minus bei 21 410 Punkten. Gegen den Trend legten die Papiere von Adobe um 2,4 Prozent zu. Der Software-Konzern erwartet ein besseres Abschneiden im laufenden Quartal als von Analysten vorhergesagt.

© SZ vom 22.06.2017 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: