Aktien:Zinsfrage beschäftigt Anleger

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Der Dax kommt nicht so recht voran. Die Frage, wie die Notenbanken künftig auf die hohe Inflation reagieren, macht die Anleger vorsichtig. Bei den Einzelaktien verliert Uniper weiter an Wert.

Konjunkturdaten aus Deutschland haben die Kurse an den europäischen Aktienmärkten gestützt. Die derzeitige Zinsskepsis verhinderte jedoch größere Gewinne. Der Dax schloss am Donnerstag 0,4 Prozent höher bei 13 272 Punkten. Unterstützung kam von Daten aus der deutschen Wirtschaft, die im zweiten Quartal unerwartet etwas gewachsen war. Zudem fiel das Ifo-Geschäftsklima im Monatsvergleich zwar auf den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Analysten hatten allerdings mit einer deutlicheren Eintrübung gerechnet. Angesichts des Notenbankertreffens in Jackson Hole in den USA blieben die Investoren vorsichtig. "Die Frage dürfte sein, wie die Notenbanken, vorneweg die Fed, es schaffen wollen, die Teuerungsrate in die Knie zu zwingen, ohne die Wirtschaft in eine große Rezession zu schicken", sagte Christian Henke vom Broker IG.

Auf der Unternehmensseite ließ das Thema Gas die Anleger nicht los. Die Aktien von Uniper verloren nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup im M-Dax sieben Prozent. Die Analysten verwiesen darauf, dass der Anteil der Aktionäre durch das staatliche Unterstützungspaket stark verwässert werde. Die Bundesregierung hat ein milliardenschweres Hilfspaket geschnürt, weil Uniper wegen der Kürzung der russischen Gaslieferungen hohe Verluste schreibt. Belastet wurde die Aktie außerdem durch Spekulationen, die Staatsbank KfW könnte zu einem noch stärkeren Engagement beim angeschlagenen Energiekonzern gezwungen werden.

Interessiert blickten die Anleger auch auf Aroundtown. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist bekam im ersten Halbjahr vor allem dank seiner Wohnimmobilientochter Grand City Properties Auftrieb. Der operative Gewinn fiel Händlern zufolge besser aus als erwartet. Die Titel gaben dennoch ein Prozent nach. Im Dax fiel die Munich Re nach einer optimistischen Analystenstudie positiv auf. Mit plus 1,5 Prozent zählte das Papier des Rückversicherers zu den Top-Favoriten im Leitindex.

An der Wall Street ging der Dow Jones knapp ein Prozent höher aus dem Handel. Gegen den positiven Trend rutschte die Salesforce-Aktie um knapp vier Prozent ab. Das Softwareunternehmen übertraf zwar mit Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen, senkte jedoch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr.

© SZ vom 26.08.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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