Aktien:Zinsängste bremsen Börsen aus

Lesezeit: 1 min

Erneut halten sich die Anleger mit Aktienkäufen zurück, der Dax liegt leicht im Minus. Zu den größten Verlierern zählen die Aktien der Lieferdienste Delivery Hero und Hello Fresh.

Nach dem fulminanten Wochenstart haben sich die Anleger am Donnerstag den zweiten Tag in Folge mit Aktienkäufen zurückgehalten. Der deutsche Leitindex Dax schloss 0,3 Prozent tiefer bei 15 639 Punkten. "Die Virusvariante Omikron hat ihren Schrecken erst einmal verloren", sagte Christian Henke vom Brokerhaus IG. Dafür rückten nun jedoch die Zinsängste wieder in den Vordergrund. Am kommenden Freitag werden Inflationsdaten aus den USA erwartet. Steigen die Preise weiter, könnte die US-Notenbank Fed schneller an der Zinsschraube drehen, als bisher erwartet. Das dürfte den Aktienmärkten weiter zu schaffen machen.

Unter den Einzelwerten erwischten die Titel der Deutschen Bank keinen guten Tag. Mit einem Minus von 3,4 Prozent war sie der schwächste Dax-Wert. Einem Medienbericht zufolge steht dem Geldhaus neuer Ärger mit US-Behörden ins Haus. Das strengere Vorgehen der EU zur Scheinselbständigkeit sorgte bei Lieferdiensten & Co für Kursverluste. Aktien von Delivery Hero, Deliveroo und Just Eat Takeaway fielen bis zu 3,1 Prozent. In den USA büßten die Titel des Fahrdienst-Vermittlers Uber 3,2 Prozent ein. Einem Gesetzentwurf zufolge sollen Unternehmen Fahrer, für die sie Verhaltensregeln aufstellen und die Bezahlung festlegen, als Angestellte beschäftigen und ihnen damit bezahlten Urlaub, Rentenansprüche und Mindestlohn gewähren. Bei Volkswagen nutzten Anleger die offizielle Ankündigung des Führungsumbaus und des Investitionsplans für die kommenden Jahre zu Gewinnmitnahmen. Die Papiere des Autobauers fielen um ein Prozent, nachdem sie in den vergangenen Tagen dank der Einigung im internen Machtkampf mehr als elf Prozent zugelegt hatten. An der Mailänder Börse sorgte Unicredit mit frischen Wachstumszielen für ein Kursfeuerwerk. Die Aktien der italienischen Großbank gewannen 10,8 Prozent. Nach drei Tagen mit Kursgewinnen in Folge legten US-Anleger eine Verschnaufpause ein. Der technologielastige Nasdaq-Index verlor 1,4 Prozent, während der Leitindex Dow Jones unverändert bei 35 755 Zählern schloss. Unter den Einzeltiteln verloren Amazon 1,1 Prozent. Der Online-Händler soll in Italien eine Strafe von mehr als 1,13 Milliarden Euro zahlen. Er soll dort seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt haben.

© SZ vom 10.12.2021 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: