Aktien:Warten auf die EZB

Lesezeit: 1 min

Auch zur Wochenmitte greifen die Anleger zu Aktien, wenn auch mit deutlich mehr Zurückhaltung als am Vortag. Trotz durchwachsener Quartalsergebnisse waren die Anteilsscheine von Daimler gefragt.

Nach den jüngsten Kursgewinnen haben die Anleger am Tag vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas zurückhaltender agiert. Durchwachsene Firmenbilanzen belasteten zwar die Stimmung am Aktienmarkt, allerdings stützte die Hoffnung auf mehr Bewegung im Zollstreit zwischen den USA und China die Kurse, und die Hoffnung der Anleger auf mehr Billiggeld von den Notenbanken bleibt offenbar ungebrochen. Der Dax schloss am Mittwoch 0,3 Prozent höher bei 12 522 Punkten.

Zu den Favoriten im deutschen Leitindex zählte Thyssenkrupp. In der Hoffnung auf Milliardeneinnahmen aus einem raschen Verkauf der Aufzugssparte griffen die Anleger bei den Titeln des Industriekonzerns zu, das verteuerte die Aktie um drei Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat Thyssenkrupp Offerten für die Aufzugssparte sowie den Bereich Components erhalten. "Das ist insgesamt nichts Neues, aber dennoch positiv", sagte ein Händler. Auch die Anteile von Daimler waren gefragt, sie kamen um 2,4 Prozent voran. Der Stuttgarter Autokonzern hatte endgültige Geschäftszahlen für das zweite Quartal präsentiert. Der freie Barmittelfluss sei zwar negativ und die Margen bei Mercedes-Benz schwach, aber das zweite Halbjahr werde womöglich besser, schrieb Analyst Marc-René Tonn von Warburg Research.

Der Radikalumbau samt Streichung Tausender Jobs hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Die Titel verloren als Schlusslicht im Dax 1,9 Prozent. Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS verdiente hingegen deutlich mehr. Zudem will das Unternehmen sein mittelfristiges Sparziel bereits in diesem Jahr erfüllen. Die DWS-Aktien zogen im S-Dax um 1,8 Prozent an.

Enttäuschende Quartalszahlen der Dow-Mitglieder Caterpillar und Boeing trübten die Kauflaune der Anleger an der Wall Street. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent tiefer. Caterpillar-Aktien sackten um 4,5 Prozent ab, nachdem der Baumaschinenhersteller einen überraschenden Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal vermeldet hatte. Die Krise um die nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max hat Boeing im zweiten Quartal tief in die Verluste gebracht. Die Titel verloren gut drei Prozent an Wert.

© SZ vom 25.07.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: